Korruption in Russland – das ist seit vielen Jahren bekannt. In welchem Ausmaß Bestechung zum Geschäftsalltag gehören soll – das ist erschreckend. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Jedes Jahr sollen in Russland dreistellige Euro-Milliarden-Beträge an Schmiergeld bezahlt werden. Das behaupten Korruptionsforscher des Moskauer Idem-Instituts. Um Geschäfte zu machen sind demnach Gefälligkeiten an der Tagesordnung. In diesem Umfeld bewegen sich auch ausländische Firmen. Die wenigsten Unternehmer sind aber bereit, darüber offen zu reden oder gar die Medien hinter die Kulissen schauen zu lassen. Stefan Dürr ist eine Ausnahme. Ihm gehört Ekoniva, ein Landwirtschaftsmaschinenbetrieb. Dürr ist bereit, über so manches "offene Geheimnis" zu sprechen. Namen nennt er aber nicht. Denn das könnte zu gefährlich für ihn werden. Christoph Wanner über das Prinzip "Geben und Nehmen" in der russischen Wirtschaft.