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KonflikteKosovo

Kosovo: Rumänien schickt Soldaten zur Verstärkung

4. Oktober 2023

Etwa 100 rumänische Soldaten sollen die KFOR-Friedenstruppe in Kosovo verstärken. In der vergangenen Woche hatte Großbritannien bereits angekündigt, etwa 600 zusätzliche Soldaten für die KFOR zu entsenden.

NATO geführte Internationale Militärmission im Kosovo (KFOR)
Die KFOR ist eine von der NATO geführte Internationale Militärmission im Kosovo (Archivbild)Bild: Erkin Keci/AA/picture alliance

Angesichts der angespannten Lage in Kosovo hat Rumänien die Entsendung von etwa 100 Soldaten in die ehemalige serbische Provinz bekanntgegeben. Bukarest füge der KFOR-Friedenstruppe ein "Kontingent auf Kompanie-Niveau" hinzu, erklärte der rumänische Botschafter bei der NATO, Dan Necalescu, im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Großbritannien hatte in der vergangenen Woche vermeldet, etwa 600 zusätzliche Soldaten zur Verstärkung der KFOR zu stationieren.

Serbien meldet Festnahme

Der Initiator des jüngsten Überfalls serbischer Paramilitärs auf kosovarische Polizisten, Milan Radoicic, ist vorläufig für 48 Stunden festgenommen worden. Das teilte das Innenministerium in Belgrad mit. Der kosovo-serbische Geschäftsmann und Politiker hatte sich Tage zuvor öffentlich bekannt, Urheber der Gewaltakte zu sein. Nun soll ein Gericht entscheiden, ob Radoicic für 30 Tage in Untersuchungshaft kommt. Welche Straftaten ihm vorgeworfen werden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Zuvor hatten die USA mit Nachdruck verlangt, dass die Verantwortlichen für den Gewaltakt zur Rechenschaft gezogen werden.

Polnische Soldaten, die zur Friedensmission KFOR gehören, patrouillieren an der Grenze zwischen Kosovo und SerbienBild: Visar Kryeziu/AP Photo/picture alliance

Am 24. September hatte ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica im Nordkosovo kosovarische Polizisten angegriffen. Bei Feuergefechten wurden drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet. Dies verschärfte die Spannungen zwischen Kosovo und Serbien. Die kosovarische Führung warf Belgrad vor, hinter Radoicic' Aktion zu stecken. Dieser beteuerte, auf eigene Faust gehandelt zu haben.

Belgrad reduziert Militärpräsenz 

 Kosovo und die USA warfen Serbien vor, die Militärpräsenz an der Grenze zu Kosovo verstärkt zu haben. Belgrad bestritt dies. Serbien versicherte, die Zahl der Soldaten an der Grenze sei wieder auf einem "normalen" Niveau. Generalstabschef Milan Mojsilovic erklärte mit Blick auf die Grenze zu Kosovo vor Journalisten in Belgrad, die Zahl der Soldaten sei von 8350 auf 4500 verringert worden. Die USA begrüßten die von Serbien vermeldete Reduzierung der Truppenstärke, gaben jedoch an, dies noch zu verifizieren.

Der serbische Generalstabschef Milan Mojsilovic serbische Truppen aus dem Grenzgebiet abziehenBild: Milos Miskov/AA/picture alliance

Die überwiegende Mehrheit der 1,8 Millionen Einwohner Kosovos sind ethnische Albaner. Dazu kommen 120.000 Serben, die vor allem im Norden des Landes leben. 2008 hatte Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die von Belgrad jedoch nicht anerkannt wird.

nob/kle (afp, dpa)

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