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Kosovo will Exodus nach Deutschland stoppen

2. März 2015

Sie kommen - und werden umgehend zurückgeschickt: Kosovarische Asylbewerber haben keine Chance, in Deutschland zu bleiben. Die Außenminister beider Länder demonstrierten jetzt den Schulterschluss.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (rechts) und sein kosovarischer Amtskollege Hashim Thaçi (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/F. Bensch

Deutschland und das Kosovo wollen gemeinsam versuchen, die massenhafte Abwanderung von Kosovaren nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu stoppen. Das erklärten Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (Artikelbild rechts) und sein kosovarischer Kollege Hashim Thaçi (links) bei einem Treffen in Berlin.

Auch für das Kosovo sei es "sehr bedauerlich, dass die Menschen abwandern", sagte Thaçi. Er sicherte weitere Wirtschaftsreformen zu: "Wir bemühen uns, Arbeitsplätze zu schaffen, damit die Menschen eine Zukunft im Kosovo haben." Zugleich drängte er allerdings auf Visaerleichterungen für die Bürger seines Landes und Fortschritte in Richtung einer Integration des Balkanstaates in die EU.

Eine Million Euro für Rückkehrer

Steinmeier wies darauf hin, dass Deutschland das Kosovo bereits bei Grenzkontrollen unterstütze. Zudem habe das Auswärtige Amt eine Million Euro für die Reintegration zurückkehrender Flüchtlinge bereitgestellt. Für die aktuelle Abwanderung machte er Gerüchte über Chancen auf ein Aufenthaltsrecht in Deutschland verantwortlich, die im Kosovo verbreitet würden. Daher müsse klar gesagt werden: "Wer nicht politisch verfolgt ist, für den führt ein Asylantrag nicht zu einem dauerhaften Aufenthalt."

Das Kosovo zählt zu den wirtschaftsschwächsten Ländern Europas. Etwa 40 Prozent der 1,8 Millionen Einwohner leben in Armut. Außerdem gilt der Kleinstaat als Brennpunkt des organisierten Verbrechens mit weit verbreiteter Korruption. Auch der frühere Ministerpräsident und jetzige Außenminister Thaçi sah sich mehrfach mit Vorwürfen konfrontiert, in kriminelle Netzwerke verwickelt zu sein. Er selbst hat dies stets bestritten.

Ablehnung im Schnelldurchgang

Seit Jahresbeginn kehrten bereits mehr als 20.000 Kosovaren ihrer Heimat den Rücken, die meisten von ihnen kamen nach Deutschland. Seit Mitte Februar gilt hierzulande ein Schnellverfahren für die Bearbeitung der Asylanträge von Kosovaren. Sie werden fast ohne Ausnahme abgelehnt.

jj/sti (dpa, afp)

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