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Politik

Kranke Flüchtlingskinder fliegen nach Kassel

20. Juli 2020

Am Freitag werden rund 100 Flüchtlinge von den griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland gebracht. Das Bundesinnenministerium teilte mit, dass es sich um behandlungsbedürftige Kinder und deren Familien handelt.

Ein Mitglied der NGO "Team Humanity" verteilt handgefertigte Schutzmasken an Migranten und Flüchtlinge im Lager von Moria auf der Insel Lesbos
Flüchtlingskinder im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos - Griechenland ist kein Corona-Risikogebiet Bild: Getty Images/AFP/M. Lagoutaris

Die Flüchtlinge stammen aus Afghanistan, Irak, Syrien, den palästinensischen Gebieten und Somalia, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Die Flüchtlinge landen in Kassel und werden dann auf neun Bundesländer verteilt. 

Die Neuankömmlinge müssen demnach nach ihrer Ankunft grundsätzlich nicht in Corona-Quarantäne, da Griechenland nicht als Risikogebiet gilt. Außerdem waren sie laut Ministerium schon vor Abflug gemeinsam untergebracht und auf das Corona-Virus getestet worden. Die Entscheidung über Infektionsschutzmaßnahmen liege letztlich aber bei den einzelnen Bundesländern, hieß es.

Auch Portugal und Luxemburg nehmen Flüchtlingskinder auf

Hintergrund des geplanten Fluges ist ein Koalitionsbeschluss der Bundesregierung vom März, mehrere schwer kranke Kinder und ihre engen Verwandten aus Flüchtlingslagern in Griechenland aufzunehmen. In einem ersten Schritt waren bereits 53 unbegleitete Minderjährige nach Deutschland gebracht worden.

Ein Mann mit Kind im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/A. Tzortzinis

Insgesamt sollen laut Innenministerium 928 Migranten aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland kommen, um hier ein Asylverfahren zu durchlaufen: 243 kranke Kinder, ihre Eltern und Geschwister. Wie die jeweiligen Landesregierungen mitgeteilt hatten, sollen 82 Migranten nach Bayern kommen, nach Rheinland-Pfalz 66 und nach Baden-Württemberg 50. Berlin hatte angekündigt, 142 Menschen aufzunehmen.

Neben Deutschland beteiligen sich unter anderem Luxemburg und Portugal an der Aufnahme, die sich wegen der Corona-Pandemie verzögert hat.

nob/kle (afp, epd, kna, dpa)

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