1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Krawalle nach Polizeischüssen in Chile

6. Februar 2021

Der Einsatz der Carabineros begann harmlos - und endete in einem tödlichen Desaster. Dann brannte das Rathaus in Panguipulli nahe der argentinischen Grenze.

Chile Proteste nach Erschießung eines Straßenjongleurs
Wut und Empörung: Der Sitz des Bürgermeisters in Panguipulli, einer Stadt mit 35.000 Einwohnern, steht in FlammenBild: Alicia Caceres/Aton Chile via AP/picture alliance

Nach tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen Straßenkünstler ist es im Süden Chiles zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Demonstranten in der Stadt Panguipulli setzten das Rathaus in Brand. Sie warfen Steine auf Sicherheitskräfte, wie in einem Video zu sehen ist, das der Sender T13 veröffentlichte. Die Beamten setzten Tränengas und Wasserwerfer ein.

Warnschüsse auf den Boden

Auslöser der Zusammenstöße war ein Vorfall im Zentrum der Stadt, die zur Region Los Ríos gehört. Ein Polizist hatte an einer Kreuzung einen Jongleur erschossen, der sich einer Kontrolle widersetzt hatte. Nach zwei Warnschüssen auf den Boden war der junge Mann auf den Carabinero zugestürmt, der daraufhin das Feuer eröffnete. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Das Innenministerium wies die Polizei an, bei der Untersuchung des Vorfalls zu kooperieren.

Wegen ihres oft brutalen Vorgehens gerieten die Carabineros - die uniformierte Polizei Chiles - wiederholt in die Kritik. Fehlende Deeskalationsstrategien führen immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen. So wurden bei den heftigen Protesten gegen die Regierung Ende 2019 mehr als 30 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Menschenrechtsorganisationen forderten strafrechtliche Ermittlungen gegen die Polizeiführung.

jj/mak (dpa, emol.com)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen