Kreml: Putin und Trump planen Treffen in den nächsten Tagen
7. August 2025
Ein baldiges Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin zeichnet sich zunehmend ab. Die Vorbereitungen für den Gipfel in den nächsten Tagen haben begonnen, sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow in einer vom Kreml in Moskau veröffentlichen Sprachnachricht und bestätigte somit eine Vereinbarung über ein bevorstehendes Zusammenkommen. Zuvor hatte die US-Seite von solchen Plänen berichtet. Laut Uschakow ging die Initiative für das Treffen von der US-Seite aus.
Treffen schon nächste Woche?
"Als Orientierungspunkt wurde die nächste Woche genannt, aber die Seiten beginnen direkt mit den Vorbereitungen für dieses wichtige Treffen, und wie lange die Vorbereitungen dauern werden, ist derzeit noch schwer zu sagen", erklärte Uschakow. Es gebe die Option, den Gipfel bereits nächste Woche abzuhalten. Es gebe auch eine Einigung auf einen Ort, der aber erst später genannt werden solle, sagte der Putin-Berater.
Russland stehe den direkten Gesprächen positiv gegenüber, sagte Uschakow. Demnach war das Treffen Thema bei dem Gespräch Putins am Vortag mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau. Witkoff, der zum fünften Mal Putin getroffen hatte, überbrachte laut Kreml "Signale" an Trump. Details hatte Uschakow am Mittwoch aber nicht genannt. Offenbar zeigte sich Putin nun bereit zu einem raschen Wiedersehen mit Trump, den er schon in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident getroffen hatte. Die beiden hatten zuletzt mehrfach miteinander telefoniert.
Keine Bestätigung für Treffen gemeinsam mit Selenskyj
Uschakow bestätigte jedoch nicht, dass auch ein Treffen Putins mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant sein soll. "Was die Option eines Dreiertreffens betrifft, über die gestern aus irgendeinem Grund in Washington gesprochen wurde, so wurde diese Option lediglich vom amerikanischen Vertreter während des Treffens im Kreml erwähnt", sagte er mit Blick auf Witkoffs Besuch. Dazu sei nichts Konkretes besprochen worden. Russland habe das auch nicht kommentiert.
Die Gespräche des US-Sondergesandten mit Putin hatte der Kreml-Vertreter zuvor als nützlich und konstruktiv bezeichnet. "Wir schlagen vor, uns zunächst auf die Vorbereitung des bilateralen Treffens mit Trump zu konzentrieren, und halten es für wichtig, dass diese Zusammenkunft erfolgreich und fruchtbar ist", betonte Uschakow. Russland werde darüber nun auch seine internationalen Partner informieren - so, wie Trump zuvor die Europäer über die Pläne unterrichtet habe.
Merz telefoniert mit Selenskyj
Bundeskanzler Friedrich Merz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigten nach Angaben der Bundesregierung die Vermittlungsbemühungen von Trump. Das teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius nach einem Telefonat von Merz und Selenskyj mit. Die beiden Politiker hätten sich über aktuelle Entwicklungen im Nachgang des Treffens von Steve Witkoff mit Putin ausgetauscht. Merz und Selenskyj seien sich einig, dass Russland seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beenden müsse, hieß es. Beide hätten einen engen Austausch mit europäischen Partnern und den USA verabredet.
Selenskyj hatte selbst immer wieder Putin zu einem Treffen aufgefordert. Allerdings machte der Kreml stets deutlich, dass dafür erst die Voraussetzungen geschaffen werden müssten. Gemeint sind Vereinbarungen auf Expertenebene über eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts. Das ist bisher nicht in Sicht.
Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Präsident Trump hatte immer wieder erklärt, den Krieg rasch beenden zu wollen.
pg/pgr (dpa, afp, rtr)