1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Corona-Ticker: Maßnahmen, die es so noch nie gab

16. März 2020

Soziale Kontakte verringern, das wirtschaftliche Leben aber aufrecht erhalten: Mit drastischen Schritten soll die Zunahme der Infektionen verlangsamt werden, erklärte Kanzlerin Merkel. Einzelheiten im Liveblog.

Deuttschland | Ministerpräsidentenkonferenz trifft Bundesregierung
Bild: picture-alliance/dpa/B.v. Jutrczenka

Alle Zeiten in MEZ

21.12 Uhr - Die US-Börsen haben wegen der Coronavirus-Pandemie erneut einen schwarzen Tag erlebt. An der New Yorker Wall Street brach der Leitindex Dow Jones um knapp 13 Prozent ein und endete bei rund 20.188 Punkten. Das war der stärkste Rückgang seit dem schwarzen Montag vom Oktober 1987. Der Technologie-Index Nasdaq verlor mehr als zwölf Prozent.

21.05 Uhr - Die Zahl der Toten durch das Coronavirus ist in Frankreich auf 148 gestiegen. Die Behörden melden 6633 Infektionen, das sind über 20 Prozent mehr als 24 Stunden zuvor.

Vor 21 Uhr 

20.57 Uhr - Die Eurogruppe will alles Notwendige tun, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Die Zusagen der europäischen Länder hätten keine Obergrenze, hieß es nach einem Treffen der Euro-Finanzminister. Ressortchef Olaf Scholz sagt, die Beschlüsse der Eurogruppe machten Europa stärker und würden helfen, dass Europa gut aus dieser Krise herauskomme. 

20.33 Uhr - Präsident Donald Trump hat alle US-Bürger aufgerufen, Gruppen von mehr als zehn Menschen zu meiden. Das sei nötig, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Trump im Weißen Haus. Die Menschen sollten zudem weitgehend auf Reisen verzichten. Die neuen Richtlinien würden bis Juli, August wohl gelten, vielleicht aber auch länger.

Donald Trump schließt nicht aus, dass die US-Wirtschaft wegen der Coronavirus-Krise in die Rezession rutschen könnteBild: Reuters/L. Millis

20.28 Uhr - Die Bundesregierung wird nach den Worten von Wirtschaftsminister Peter Altmaier notfalls Schulden machen, um die Pandemie zu bewältigen.

20.19 Uhr - Die G7-Staaten haben im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie ein rigoroses gemeinsames Vorgehen angekündigt. Die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrienationen versprachen auch ein entschiedenes Vorgehen gegen die wirtschaftliche Folgen der Pandemie. 

20.09 Uhr - Frankreich schränkt die Bewegungsfreiheit seiner Bürger ebenfalls stark ein. Die
Menschen dürften ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Präsident Emmanuel Macron in einer TV-Ansprache. "Wir sind im Krieg", sagte er.

Vor 20.00 Uhr 

19.45 Uhr - Auch die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Deutschland steigt weiter: Bis Montagabend registrierte das Robert-Koch-Institut 6012 Infizierte - und damit 1174 Fälle mehr als am Vortag. Hinzu kommen 13 Todesfälle. Das RKI hatte bis Sonntagabend 4838 bestätigte Infektionen und zwölf Todesfälle gezählt. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität geht dagegen bereits von mehr als 7100 bestätigten Infektionen in Deutschland aus. Der britische Premier Boris Johnson rief alle Menschen in Großbritannien auf, unnötige soziale Kontakte, Pubs und Reisen zu meiden - Schulen und Universitäten sind noch geöffnet.   

19.24 Uhr - In Italien ist die Zahl der Toten durch das neuartige Coronavirus wieder stark gestiegen. Binnen 24 Stunden starben weitere 349 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19, wie die Gesundheitshörden mitteilten. Damit starben in Italien bereits 2158 Menschen an dem Virus. Die Behörden registrierten 3200 neue Fälle, womit die Gesamtzahl der Infizierten inzwischen bei knapp 28.000 liegt. 

19.20 Uhr - Auch Kanada erlässt ein Einreiseverbot für Ausländer. Ausgenommen sind US-Amerikaner, wie Ministerpräsident Justin Trudeau mitteilte. Er rief seine Landsleute im Ausland zur sofortigen Heimreise auf. Gerade Heimkehrer müssten sich in freiwillige Isolation begeben, so Trudeau. Kanada und die USA teilen sich eine Tausende Kilometer lange Grenze und sind wirtschaftlich eng verflochten.

19.15 Uhr - In den USA haben erste klinische Tests für einen neuen Coronavirus-Impfstoff begonnen. Der Wirkstoff heißt mRNA-1273 und wurde von Wissenschaftlern des US-Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten und dem US-Biotech-Unternehmen Moderna entwickelt. Derzeit gibt es weltweit keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit COVID-19 auslöst. Der klinische Versuch findet in Seattle im US-Bundesstaat Washington statt. Er soll rund sechs Wochen dauern und an 45 gesunden Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren vorgenommen werden. Für eine Zulassung des Wirkstoffs wären noch eine Reihe weiterer Versuche nötig. Das könnte Schätzungen zufolge mindestens ein Jahr dauern.
 
Vor 19.00 Uhr

18.30 Uhr - Nach Berichten über ein Kaufangebot der USA soll das deutsche Pharmaunternehmen CureVac jetzt bis zu 80 Millionen Euro an Krediten von der EU erhalten. Wie die EU-Kommission mitteilte, soll die finanzielle Unterstützung über ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank erfolgen. Das Tübinger Unternehmen hat bereits ein Entwicklungsprogramm zu einem Impfstoff gegen COVID-19 laufen und will klinische Tests im Juni starten.

18.07 Uhr - Die Kanzlerin teilte mit, dass die EU-Kommission ein Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürger für 30 Tage erlassen hat.

18.00 Uhr- Bundeskanzlerin Angela Merkel tritt in Berlin vor die Presse, um Beschlüsse zu erläutern, die zuvor mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer vereinbart worden waren. Diese Maßnahmen sollen das "Infektionsgeschehen", wie Merkel es nannte, verlangsamen. Dazu seien einschneidende Maßnahmen im öffentlichen Leben notwendig, sagte sie. "Das sind Maßnahmen, die es so in unserem Lande noch nicht gegeben hat." Ziel sei, soziale Kontakte zu verringern. Das wirtschaftliche Leben, die Energieversorgung und die medizinische Versorgung sollten aber aufrecht erhalten werden. Auch gehe es darum, das Gesundheitssystem nicht zu überfordern.

Geschlossen werden unter anderem Gaststätten, Kinos, Theater, Freizeit- und Tierparks sowie Bordelle. Der Sportbetrieb in sämtlichen Einrichtungen wird ebenfalls gestoppt.

Es soll keine Urlaubsreisen für Deutsche ins In- und Ausland geben, kündigte Merkel weiter an.

Maßnahmen wie auch Spielplatzschließungen werden und können kontrolliert werden, so Merkel. "Ich setze aber auch darauf, dass es ein Einsehen bei den Bürgern gibt."

Vor 18 Uhr

17.15 Uhr - Die Schweiz erklärt den Notstand und fährt das öffentliche Leben drastisch zurück. Alle Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden bis am 19. April geschlossen, wie die Regierung in Bern anordnete.

Vor 17 Uhr

16.35 Uhr - Die Türkei schließt vorübergehend Gaststätten, Theater, Kinos, Sportstätten und andere Einrichtungen. Die Vorsichtsmaßnahme gilt ab Mitternacht, wie das Innenministerium mitteilte. Zudem würden sämtliche Versammlungen und Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen verschoben.

16.30 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus einen vorläufigen Einreisestopp in die Europäische Union vorgeschlagen. Sie werde den EU-Staats- und Regierungschefs einen entsprechenden Vorschlag für "nicht notwendige Reisen" in die Union unterbreiten, sagte von der Leyen. Der Einreisestopp soll zunächst für 30 Tage gelten und notfalls verlängert werden. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Dienstag in einer Video-Konferenz über das weitere Vorgehen in der Krise.

16.20 Uhr -  Die Bundesregierung in Berlin hat sich mit den Regierungen der Bundesländer auf Maßnahmen geeinigt, mit denen das öffentliche Leben in Deutschland drastisch eingeschränkt werden soll. Die konkreten Regelungen müssen von den Bundesländern in Gang gesetzt werden.

Außer Lebensmittelgeschäften sollen zahlreiche andere Läden schließen. Wie in verschiedenen Bundesländern bereits geschehen, sollen außerdem überall Einrichtungen wie Bars, Clubs und Kneipen, Theater, Opernhäuser und Museen sowie Spielbanken, Bordelle und Sportanlagen zugemacht werden. Das gilt auch für Spielplätze.

Restaurants und Hotels sollen geöffnet bleiben dürfen, allerdings auch nur unter Auflagen. Restaurants und Speisegaststätten dürfen demnach frühestens ab sechs Uhr morgens aufmachen und müssen spätestens um 18.00 Uhr wieder schließen.

Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und in Einrichtungen anderer Glaubensgemeinschaften sollen ebenso untersagt werden wie die Wahrnehmung von Angeboten in Volkshochschulen, Musikschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Für Krankenhäuser und Pflegeheime soll es neue Besuchsregelungen geben.

Vor 16 Uhr

15.05 - In Berlin hat das neue Corona-Krisenkabinett unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel getagt, um weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu beschließen. Danach schlägt die Bundesregierung vor, eine Vielzahl von Geschäften zu schließen. Supermärkte und andere Läden, die zur Versorgung der Menschen dienen, sollen allerdings offen bleiben. Wie die "Bild"-Zeitung darüber hinaus berichtet, sollen soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Restaurants sollen frühestens ab 06.00 Uhr öffnen und spätestens um 18.00 Uhr schließen. Umgesetzt werden müssen die Empfehlungen aber von den Bundesländern.

Vor 15.00 Uhr

14.20 Uhr - Die Bundesregierung erwägt ein Landeverbot für Flüge aus den Risikogebieten Iran und China an deutschen Flughäfen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ist in Kontakt mit den zuständigen Behörden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, arbeitet Scheuer mit Hochdruck an einer Lösung, um Flüge aus Iran und China sofort zu unterbinden.

14.00 Uhr - Die zur Lufthansa gehörende Austrian Airlines und die Ryanair-Tochter Laudamotion stellen ihren regulären Flugbetrieb ein. Austrian will die Flüge ab Donnerstag aussetzen. Der vorerst letzte Flug soll am 19. März in den Morgenstunden aus Chicago kommend  in Wien landen, wie die Fluglinie mitteilte. Bis dahin werde der Flugbetrieb zurückgefahren, um möglichst alle Passagiere, Crews und Flugzeuge nach Hause zu holen. Die zur irischen Billigfluglinie Ryanair gehörende Laudamotion stellt ihren Flugbetrieb ab sofort ein. Bei der deutschen Lufthansa soll nur noch jeder zehnte geplante Fernflug stattfinden und ungefähr jede fünfte Nah- und Mittelstreckenverbindung. 

Vor 14.00 Uhr

13.10 Uhr - Tansania vermeldet seinen ersten Corona-Fall. In Ostafrika sind außerdem bereits Ruanda und Kenia betroffen.

13.08 Uhr - Die internationale Militärübung "Defender Europe 20" unter dem Kommando der USA wird wegen der Corona-Pandemie kontrolliert eingestellt. "Nach meiner Kenntnis ist die Entscheidung seitens der Amerikaner gefallen, jetzt geordnet diese Übung zu beenden", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.

Aktuelle Fallzahlen weltweit - wenn die Karte nicht angezeigt wird, klicken Sie hier.

Vor 13.00 Uhr

12.55 Uhr - Frankreichs Präsident Macron hat angekündigt, die Europäische Union wolle "in den kommenden Stunden" eine zentrale Entscheidung über koordinierte Maßnahmen an den Außengrenzen der Staatengemeinschaft fällen. Macron hatte hierzu gemeinsam mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel beraten.

12.53 Uhr - Autofahrer an der deutsch-französischen Grenze nehmen die vermehrten Kontrollen bislang mit Geduld und Gelassenheit auf, berichtet DW-Korrespondent Bernd Riegert vom saarländischen Grenzübergang Goldene Bremm: "Doch einige sagten, sie verstünden nicht den Sinn der Maßnahme, schließlich ist das Virus bereits auf beiden Seiten der Grenze angekommen." Seit 8.00 Uhr morgens gelten an den deutschen Landgrenzen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg sowie Dänemark verschärfte Kontrollen.

12.50 Uhr - Der Automobilkonzern PSA, zu dem die französischen Marken Citroen und Peugeot sowie der deutsche Autobauer Opel gehören, schließt alle Werke in Frankreich. Auch beim französischen Reifenhersteller Michelin kommt die Produktion wegen der Coronavirus-Pandemie zum Erliegen.

12.46 Uhr - Südafrika erlässt eine Visumspflicht für deutsche Staatsangehörige. Auch andere Nationalitäten mit vielen Corona-Fällen sind betroffen, darunter Italien, China, die USA und der Iran. Außerdem sollen künftig keine Kreuzfahrtschiffe mehr in südafrikanische Häfen einlaufen. Das Land zählt bislang 61 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus.

12.32 Uhr - Sogar die Terrormiliz IS warnt inzwischen ihre Anhänger vor der Ausbreitung des Coronavirus. In der wöchentlich erscheinenden Propagandazeitschrift "Al-Naba" geben die Extremisten Tipps: "Wascht die Hände" und "bedeckt den Mund beim Gähnen und Niesen", heißt es in einer Übersicht. Auch von Reiseverkehr aus und in besonders betroffene Gebiete wurde abgeraten - ohne Europa wörtlich zu nennen, wo der IS sonst zu Anschlägen aufruft.

12.20 Uhr - Die Bundesregierung schätzt, dass mehrere Tausend Deutsche wegen der Pandemie-bedingten Reisebeschränkungen derzeit im Ausland festsitzen. Vor allem aus der Türkei, Marokko, Indonesien und den Philippinen gestalte sich die Heimreise für Bundesbürger derzeit schwierig. Man sei mit Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern im intensiven Gespräch, "um möglichst pragmatische und möglichst schnelle Lösungen" für eine Ausreise zu finden, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Unterdessen hat die Bundesregierung der Luftfahrtbranche Hilfe zugesichert.

Wegen der Corona-Epidemie ist der Luftverkehr eingeschränktBild: Getty Images/AFP/K. Tribouillard

12.20 Uhr - Puerto Rico verhängt eine nächtliche Ausgangssperre, um die Verbreitung des Coronavirus auszubremsen. Sie gilt ab sofort bis zum 30. März. Ausgenommen sind Menschen, die dringend medizinische Hilfe brauchen, sowie medizinisches Personal. Bei Zuwiderhandlungen werden Geldstrafen von bis zu 5000 Dollar (4500 Euro) fällig. Es handelt sich um die bislang strikteste Maßnahme auf US-amerikanischem Boden.

12.16 Uhr - Mehr als 500 Millionen Kinder und junge Erwachsene weltweit können nach Schätzungen der Vereinten Nationen wegen des Coronavirus derzeit nicht zur Schule oder Universität gehen. Das habe es so noch nie gegeben, erklärte die UN-Bildungsorganisation UNESCO in Paris. In 73 Staaten mit insgesamt 516,6 Millionen Schülerinnen und Schülern seien Schulschließungen angekündigt oder bereits in Kraft.

Vor 12.00 Uhr

11.46 Uhr - Iran hat einen weiteren starken Anstieg der Fallzahlen verkündet: 1053 neue Infektionen sowie 129 neueTodesfälle seien in den vergangenen 24 Stunden bestätigt worden, teilten die Gesundheitsbehörden via Twitter mit. Es handelt sich um die höchsten Todeszahlen binnen eines Tages. Damit sind fast 15.000 Fälle in dem Land bekannt, 853 Menschen sind gestorben.

11.45 Uhr - Österreich beschränkt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus massiv den Zugang zu Regierungspressekonferenzen. Bis auf Weiteres dürfen nur noch der öffentlich-rechtliche Rundfunksender ORF und die Nachrichtenagentur APA teilnehmen - alle anderen Medien sollen den Reporterinnen und Reportern der APA ihre Fragen im Vorfeld schriftlich weiterleiten.

11.40 Uhr - In der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein sind die Coronavirus-Ansteckungen sprunghaft angestiegen. Bis Sonntag wurden nach Behördenangaben 2200 Personen positiv getestet, davon wurden 1563 Fälle offiziell bestätigt. Unterdessen hat das Schweizer Parlament seine vierteljährlichen politischen Beratungen beendet und die dritte Sitzungswoche abgesagt.

11.30 Uhr - Ausgerechnet am ersten Tag des Unterrichtsstopps in Bayern haben Hacker die für den Fernunterricht gedachte Online-Plattform des Bundeslandes lahmgelegt. Die Server seien einer sogenannten Denial-of-Service-Attacke ausgesetzt, bei der Bots Hunderttausende automatisierter Anfragen an die Seite stellen. Die Schülerinnen und Schüler des Bundeslandes müssen nun also auf das Bildungsfernsehen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausweichen.

11.28 Uhr - Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat angekündigt, die Grenzen des mitteleuropäischen Landes für den internationalen Personenverkehr zu sperren.

11.17 Uhr - Der Autobauer Fiat Chrysler stellt in den meisten europäischen Fabriken die Produktion ein. 

11.05 Uhr - Baden-Württemberg will den Flugverkehr stoppen. Alle Flughäfen des südwestdeutschen Bundeslandes sollen in den kommenden Tagen den Betrieb einstellen. Reisende aus dem Ausland sollten noch heimgeholt werden, auch für Luftfracht sollen Ausnahmen gelten. Das Bundesland ist hinter Nordrhein-Westfalen und Bayern am stärksten von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen: Die Behörden haben dort bislang 977 Infizierte gezählt, drei von ihnen sind gestorben.

11.01 Uhr - In Ghana bleiben alle Schulen und Universitäten bis auf Weiteres geschlossen. Präsident Nana Akufo-Addo kündigte als Maßnahme gegen die Corona-Pandemie an, öffentliche Veranstaltungen sollten entfallen. Am Sonntag ordnete die Regierung des westafrikanischen Landes einen Einreisestopp für alle Nicht-Ghanaer an, die aus einem Land mit mindestens 200 Corona-Fällen einreisen wollten.

Vor 11.00 Uhr

10.57 Uhr - In der ukrainischen Hauptstadt Kiew bleiben Restaurants und Cafés geschlossen. Auch inländische Reisen zwischen Kiew und anderen Städten des Landes sollen geschlossen werden, kündigte Bürgermeister Vitali Klitschko an.

10.45 Uhr - Während immer mehr Menschen weltweit in ihren Wohnungen ausharren, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, registrieren Gaming-Anbieter Rekordzahlen. Auf der Online-Plattform "Steam" waren am Wochenende 20,3 Millionen Nutzerinnen und Nutzer gleichzeitig aktiv. Das ist ein steiler Anstieg in kurzer Zeit: Erst Anfang Februar knackte der Dienst die 19-Millionen-Marke. Das populärste Spiel war dabei das Kampfspiel "Counter-Strike: Global Offensive" mit mehr als einer Million gleichzeitiger Teilnehmer.

10.39 Uhr - Das Coronavirus hat Liberia erreicht. "Ich kann bestätigen, dass wir einen Fall haben und damit umgehen", sagte ein leitender Beamter des Gesundheitsministeriums des westafrikanischen Landes. 

10.31 Uhr - Georgien lässt wegen der Corona-Pandemie keine Ausländer mehr ins Land. Das meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die Regierung in Tbilissi. Mit 33 ist die Fallzahl in der Kaukasusrepublik derzeit noch recht überschaubar.

10.09 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat den Katastrophenfall für das Bundesland im Südosten Deutschlands ausgerufen. Die Maßnahme zielt darauf ab, mehr Entscheidungskompetenzen bei der Landesregierung zu bündeln, zudem soll das öffentliche Leben weiter eingeschränkt werden. Söder will der bayerischen Wirtschaft mit bis zu zehn Milliarden Sondervermögen bei der Bewältigung der Krise unterstützen. Dazu wird auch die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt.

10.20 Uhr - Russland legt einen Anti-Krisen-Fonds im Volumen von 300 Milliarden Rubel (3,7 Milliarden Euro) auf. Das kündigte Ministerpräsident Michail Mischustin an.

10.01 Uhr - Die EU muss sich auf eine Rezession einstellen, schätzt Binnenmarktkommissar Thierry Breton. "Wir sind im Krieg mit dem Virus, einem Wirtschaftskrieg", sagt Breton dem Radiosender BFM Business. Vor dem Beginn der Corona-Pandemie hatte die EU mit einem Wachstum der Wirtschaft um 1,4 Prozent in diesem Jahr gerechnet - Breton schätzt nun, die EU-Wirtschaft könne um 2-2,5 Prozent schrumpfen.

Vor 10.00 Uhr

9.56 Uhr - Die "riskantesten Wochen" stehen Italien nach den Worten von Premierminister Guiseppe Conte noch bevor. Er drang auf eine koordinierte europäische Antwort auf die Pandemie. An diesem Montag wollen die Staats- und Regierungschefs der G7-Nationen in einer Videokonferenz beraten.

9.44 Uhr - Tschechien hat einige Städte abgeriegelt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Bürger sollen ihre Bewegungen auf ein Minimum einschränken und nur noch ins Freie, etwa um Einkäufe zu tätigen oder zur Arbeit zu fahren. Gleichzeitig stellte Innenminister Jan Hamacek klar: "Niemand verbietet irgendwem, spazieren zu gehen. Aber mit 20 Leuten Bier trinken zu gehen, ist unverantwortlich und gefährlich." Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 24. März.

9.40 Uhr - Frankreich erwägt eine teilweise Ausgangssperre. Die Regierung beklagt, dass viele Bürgerinnen und Bürger den bisher freiwilligen Aufforderungen, zu Hause zu bleiben, nicht folgen würden.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Montagabend eine weitere TV-Ansprache an die Nation angekündigtBild: picture-alliance/MAXPPP/D. Thierry

9.13 Uhr - Im Iran ist laut Staatsmedien ein Mitglied des Expertenrats, dem geistlichen Gremium, das den religiösen Anführer der islamischen Republik wählt, an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung gestorben. Der 78-jährige Ayatollah Hashem Bathayi Golpayegani starb zwei Tage, nachdem er positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet und ins Krankenhaus gebracht wurde. Er ist der zwölfte aktuelle oder ehemalige hochrangige Staatsdiener, der an der Erkrankung gestorben ist. Insgesamt wurden im Iran bislang knapp 14.000 Infektionen und 724 Todesfälle gemeldet, 4590 der Infizierten sind bereits wieder genesen.

9.07 Uhr - Der Deutsche Aktienindex DAX ist zum Handelsauftakt unter die Marke von 9000 Punkten gefallen. Wenige Minuten nach 9.00 Uhr lag er bei 8715 Punkten, 5,6 Prozent unter dem Schlussstand vom Freitag. So niedrig stand der DAX seit 2016 nicht mehr.

Vor 9.00 Uhr

8.58 Uhr - In Bayern soll die zweite Runde der Kommunalwahlen komplett als Stichwahl abgewickelt werden. Beim ersten Wahlgang am Sonntag hatten Kommunen im ganzen Freistaat trotz Corona eine hohe Wahlbeteiligung verzeichnet, allerdings gab es bei 16 von 24 Oberbürgermeisterwahlen keinen klaren Sieger. Dadurch werden Stichwahlen erforderlich, die laut CSU-Generalsekretär Markus Blume, der sich wiederum auf die Landesregierung berief, kontaktlos per Post ablaufen sollen. Die Landesregierung will noch an diesem Montag den Katastrophenfall ausrufen.

Australiens Premierminister Scott Morrison wäre am Samstag fast noch ins Rugby-Stadion gegangen - nun erklärt er die Notwendigkeit verminderten KontaktsBild: picture-alliance/dpa/J. Carrett

8.48 Uhr - Australische Supermärkte haben ab Dienstag ein Zeitfenster am Morgen ausschließlich für Senioren und behinderte Menschen reserviert. So wollen die Ketten Coles und Woolworth sicherstellen, dass sie eine Chance haben, auch die von Hamsterkäufen besonders betroffenen Produkte zu ergattern. Der Lieferdienst von Coles steht nun nur noch Senioren offen. Zudem haben die Konzerne Coles und Woolworth eine Rationierung bestimmter Waren wie Nudeln, Reis, Tiefkühlkost und Toilettenpapier beschlossen. Vorläufig schließen die Märkte beider Ketten bereits um 20 Uhr, damit die Mitarbeitenden mehr Zeit haben, die Regale wieder aufzufüllen.

8.40 Uhr - Britische Fluggesellschaften geraten wegen des Coronavirus in immer größere Nöte. British Airways legt große Teile seiner Flotte still, der Eigentümer IAG will die Kapazitäten im April und Mai um mindestens 75 Prozent herunterfahren. Ausgaben werden eingefroren, Arbeitszeiten verkürzt, Arbeitsverträge vorübergehend ausgesetzt. Europas viertgrößte Fluggesellschaft Easyjet ruft bereits um Hilfe: Nur mit Unterstützung der Regierung könne das Überleben der Branche gesichert werden.

8.29 Uhr - Chinas Staatsmedien vermelden, in Peking sei bei sechs Menschen, die aus Spanien und Großbritannien nach China reisten, das Coronavirus festgestellt worden. Das Virus hatte in China seinen Ursprung genommen und sich von dort in weite Teile der Welt verbreitet - inzwischen hat China die Neuinfektionsrate zurückgedrängt und scheint nun wohl auch das Virus zu importieren. Dem chinesischen Außenministerium gelten nun Reisende, die aus dem Ausland nach China kommen, als größtes Risiko in Bezug auf die Pandemie.

Von diesem Montag an ist die Schulpflicht in Deutschland aufgehoben - Schulen, wie hier in Koblenz, bleiben leerBild: picture-alliance/dpa/T. Frey

8.00 Uhr - Als Maßnahme zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind Deutschlands Grenzen zu Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Österreich und der Schweiz teilweise geschlossen worden. Hineingelassen werden sollen laut Bundesinnenminister Horst Seehofer nur noch Reisende mit "triftigem Reisegrund". An den Grenzen werden zudem für unbestimmte Zeit wieder Grenzkontrollen eingeführt. Der Warenverkehr und auch der Grenzübertritt für Berufspendler blieben aber möglich, sagte Seehofer. Deutsche, die sich noch in einem der betroffenen Länder befänden, hätten "selbstverständlich das Recht" auf Rückkehr in ihr Heimatland. Auch ausländische Staatsbürger mit einem Aufenthaltstitel in Deutschland dürften wieder einreisen. Zugleich rief die Bundesregierung die Bürger auf, Auslandsreisen vorerst zu unterlassen. In fast allen Bundesländern schließen ab diesem Montag zudem die Schulen und Kitas.

Vor 8.00 Uhr

7.45 Uhr - Die Mainzer Biotechfirma BioNTech hat nach eigenen Angaben "rapide Fortschritte" bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus gemacht. Es gehe um die Immunisierung und Prävention von COVID-19-Infektionen, teilte das Unternehmen mit. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung begännen die klinischen Studien mit dem Produktkandidaten Ende April.

7.34 Uhr - Mexikos Regierung weist Berichte zurück, wonach es in dem nordamerikanischen Land einen ersten Corona-Todesfall gegeben habe. Der Mann, auf den sich der Bericht bezog, sei am Leben, allerdings jedoch in kritischem Zustand. Laut Johns-Hopkins-Universität zählt das Land bisher 43 Infektionsfälle.

7.15 Uhr - Das Weiße Haus verschärft seine Einlasskontrollen. Alle Besucher, Beamten, Berater und Reporter müssen ihre Temperatur messen lassen, bevor sie den Amtssitz von US-Präsident Donald Trump betreten. Der Präsident, selbst erklärtermaßen COVID-19-negativ getestet, steht wegen sehr später Reaktion auf die Pandemie in der Kritik.

7.11 Uhr - Die Türkei schließt Bars und Nachtclubs, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Am Sonntag wurden Quarantänteeinrichtungen für Personen eingerichtet, die von Pilgerreisen zu muslimischen Heiligtümern in Saudi-Arabien zurückkehrten. In der Türkei sind 18 Corona-Fälle bestätigt.

Vor 7.00 Uhr

6.54 Uhr - Die japanische Notenbank hat angesichts der wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Krise ihre Geldpolitik weiter gelockert. So fährt sie unter anderem die Ankäufe börsennotierter Fonds, sogenannter ETFs, und anderer riskanter Anlagen hoch, wie die Zentralbank bekanntgab. Sie werde ihre Geldpolitik ohne zu zögern weiter lockern, sollte dies nötig sein, hieß es in Tokio nach einer Krisensitzung.

6.30 Uhr - Schleswig-Holstein hat alle Nord- und Ostseeinseln sowie die Halligen in der Nordsee für Touristen gesperrt. Das bestätigten die zuständigen Polizeileitstellen. Schon am Sonntag waren Urlauber aufgefordert worden, den Heimweg anzutreten. An diesem Montag will Ministerpräsident Daniel Günther weitergehende Regelungen für den Tourismus in seinem Bundesland bekanntgeben.

6.28 Uhr - Die philippinische Hauptstadt Manila schließt wegen des Coronavirus ihre Einkaufszentren. Nur einige Restaurants und Läden für den nötigsten Bedarf dürfen öffnen, darunter Lebensmittelgeschäfte und Apotheken. Im Großraum Manila leben 13 Millionen Menschen. Auf den Philippinen wurden bisher 140 Fälle des Coronavirus bestätigt.

Auf den Philippinen sind einige Einkaufszentren wegen der Corona-Pandemie geschlossenBild: picture-alliance/AP Photo/A. Favila

6.22 Uhr - Der US-Sport wird wegen der Coronavirus-Krise wohl viel länger ruhen müssen als von den großen Ligen zunächst erhofft. Die Gesundheitsbehörde CDC empfahl, in den kommenden acht Wochen im ganzen Land Veranstaltungen mit 50 Personen und mehr zu verschieben oder abzusagen. Das überschreitet die angepeilten Pausen in der NHL (Eishockey) und der MLS (Fußball) deutlich. Die Basketball-Profiliga NBA hatte in ihrer offiziellen Mitteilung von einer Pause auf unbestimmte Zeit gesprochen. Auch der zunächst nur um zwei Wochen verschobene Saisonstart in der Baseball-Liga MLB wird unter diesen Umständen nicht zu halten sein.

6.07 Uhr - In Ruanda ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle von einem auf fünf gestiegen. Laut Gesundheitsministerium ist darunter auch ein Mann, der zuletzt nicht verreist war und sich somit im Land angesteckt haben müsste. In der Hauptstadt Kigali wurden bereits vor Tagen öffentliche Handwaschbecken aufgestellt, um die Hygiene zu verbessern. In Afrika zählen inzwischen mindestens 26 der 55 Staaten Corona-Patienten.

6.02 Uhr - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei den Bürgern um Verständnis für die Einschränkungen im täglichen Leben geworben, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. "Unsere Selbstbeschränkung heute kann morgen Leben retten", sagte Steinmeier in einem Interview des Nachrichtenportals "t-online.de". Es seien "drastische und sofortige Einschnitte in unser tägliches Leben, unseren Berufsalltag" notwendig.

ehl/sti (afp, ap, dpa, rtr, kna, epd, Johns-Hopkins-Universität)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen