Kritik an FIFA wegen Zwangsprostitution
13. Juni 2006EU-Justizkommissar Franco Frattini hat dem Weltfußballverband FIFA mangelnde Kooperation beim Kampf gegen die Zwangsprostitution am Rande der Weltmeisterschaft in Deutschland vorgeworfen. Die Kommission habe die FIFA gebeten, auf ihrer Internet-Seite Informationen zu diesem Problem zu publizieren, um die Öffentlichkeit dafür zu 'sensibilisieren', sagte Frattini am Montagabend vor dem Europaparlament in Straßburg. Der Verband habe jedoch nicht reagiert. Zuvor hatte die Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frauen, Anna Zaborska, FIFA-Chef Sepp Blattner kritisiert. Er habe die Zwangsprostitution nicht klar verurteilt, bemängelte die slowenische Christdemokratin. Nach Schätzungen von Nicht-Regierungsorganisationen könnten während der Weltmeisterschaft bis zu 60.000 Frauen, darunter viele aus Osteuropa, nach Deutschland gebracht und da zur Prostitution gezwungen werden.