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Kroatien auf der Suche nach Ausgleich der negativen Handelsbilanz mit China

14. Mai 2002

- Präsident Mesic zu Besuch in Peking

Zagreb, 10.5.2002, HINA, engl.

Die kroatisch-chinesischen Beziehungen sind generell gut, das starke wirtschaftliche Ungleichgewicht zu Ungunsten Kroatiens sollte jedoch korrigiert werden, sagte Präsident Stjepan Mesic am Freitag (10.5.) vor seiner Reise nach China der Nachrichtenagentur HINA. Mesic wird während seines China-Besuches mit Präsident Jiang Zemin, Premierminister Zhu Rongji und Parlamentspräsident Li Peng zusammenkommen.

"Dieser Tage begehen wir den zehnten Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und der Republik Kroatien. Das bedeutet, dass sich China nicht sehr zögerlich zeigte, als Kroatien die internationale Bühne betrat", sagte Mesic. China erkannte Kroatien und Slowenien am 27. April 1992 an. Die gemeinsamen Erklärungen über die Anerkennung wurden am 13. Mai unterzeichnet.

Mesic erklärte, die kroatisch-chinesischen Beziehungen seien gut, er hoffe aber, dass sie noch besser werden, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich. Kroatien führt jährlich chinesische Waren im Wert von 142 Millionen US-Dollar ein und führt Erzeugnisse im Wert von zwei Millionen Dollar aus.

Mesic wird auf seiner China-Reise von einer Abordnung kroatischer Geschäftsleute begleitet werden. Bei den kroatisch-chinesischen Gesprächen wird es vor allem um die bilateralen Beziehungen, die Lage in der Region sowie um globale Schlüsselfragen gehen. "Wir werden den internationalen Terrorismus nicht außer Acht lassen. Ich werde noch einmal die Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass er mit militärischen, aber auch mit anderen Mitteln bekämpft werden kann, was es langfristig ermöglichen wird, die Umstände in der Welt, die den Terrorismus begünstigen, zu eliminieren", sagte Mesic.

Nach Kroatiens Haltung bezüglich Taiwan befragt, erklärte er: "Diese Frage zu beantworten ist sehr einfach. Kroatien ist einer der stärksten Befürworter der 'Ein-China-Politik', und es versteht sich von selbst, dass wir diese Politik weiter verfolgen werden."

Die Ansicht, China habe Jugoslawien stärker unterstützt als Kroatien, wies Mesic von sich. "Auch wenn China und Kroatien hinsichtlich einiger Aspekte des Engagements der internationalen Gemeinschaft im ehemaligen Jugoslawien nicht immer der gleichen oder ähnlicher Meinung waren, so bedeutet das nicht, dass China Belgrad stärker zugewandt ist als Zagreb', erklärte Mesic. Das bedeute lediglich, dass "China zuweilen zu den Dingen, die in unserer Region geschehen sind oder zur Zeit geschehen, einen eigenen Standpunkt hat".

Auf die Ausrichtung Kroatiens nach Europa eingehend, erklärte Mesic, dies sei kein Hindernis gewesen für eine allseitige Zusammenarbeit mit Staaten, die zu einer gleichberechtigten und gegenseitig vorteilhaften Kooperation bereit seien, und es dürfe auch kein Hindernis dafür sein. (TS)