Skopje, 6.5.2004, MIA, mazedonisch, aus Zagreb

Kroatien könne den ehemaligen mazedonischen Innenminister Ljube Boskovski nicht verhaften, solange die mazedonischen Behörden den entsprechenden Strafantrag den Behörden in Zagreb nicht übermittelt haben, sagte der Sprecher des kroatischen Innenministeriums, Zlatko Mehun.

Er teilte mit, das kroatische Interpol-Büro in Zagreb habe die Kollegen in Skopje informiert, dass die kroatische Polizei Boskovski nicht auf Grund eines Steckbriefs festnehmen könne, weil der mazedonische Ex-Innenminister auch die kroatische Staatsbürgerschaft besitze. Die kroatische Polizei habe durch Interpol den Steckbrief zur Verhaftung Boskovskis erhalten, der der Ermordung von sechs Pakistanern und eines Inders im März 2002 beschuldigt wird, so Mehun. Boskovski besitze die kroatische Staatsbürgerschaft seit 1993 und lebe dort seit mehr als 20 Jahren.

Das mazedonische Parlament hat am Mittwoch (5.5.) auf einer Dringlichkeitssitzung mit 60 Stimmen bei 7 Gegenstimmen die Entscheidung des Parlamentsausschusses für Geschäftsordnung und Immunitätsfragen zum Entzug der Immunität des ehemaligen mazedonischen Innenministers Ljube Boskovski im Fall "Rastanski lozja" bestätigt. Seiner Festnahme steht nichts mehr im Wege. (fp)