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Kroatien nicht nur für Urlauber attraktiv?

25. November 2003

- Zagreb wirbt in Brüssel für Kongress-Tour

Bonn, 21.11.2003, DW-radio/Kroatisch, Alen Legovic

In Brüssel wurde am Mittwoch (19.11.) nach sechsmonatigen Vorbereitungen die Präsentation des kroatischen Angebots zum Kongress-Tourismus vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Aktion, mit der sich Kroatien als ein Zielort vorstellt für Geschäftsleute, große Firmen und multinationale Konzerne, die immer häufiger ihre großen Treffen in einem dritten Land abhalten. In Verbindung mit der kroatischen Touristikzentrale stellt das Büro zur Förderung des Kongress-Tourismus die kroatischen Vorschläge auf dem internationalen Markt vor. Einzelheiten aus Brüssel von Alen Legovic:

Die Präsentation in Brüssel wurde ein halbes Jahr lang vorbereitet, weil diese Stadt nicht nur die belgische und europäische Hauptstadt, sondern auch Sitz vieler internationaler Firmen ist. "Kroatien hat auf dieser Präsentation mehr als 60 Vertreter internationaler Organisationen und Firmen versammelt, die ihren Sitz in Brüssel haben", sagte Nik Racic, Direktor des Büros. Die Reaktionen der Teilnehmer, so Racic im Gespräch mit der DW-radio, seien außerordentlich positiv gewesen.

"Das Hauptziel unseres Kommens ist nicht nur, dass Kroatien seine Touristensaison verlängert, sondern überhaupt eine Saison für das Anreisen von Geschäftsleuten aufbaut", sagte Racic. Kroatien habe im Tourismus erstklassige Resultate erzielt und der klassische Sommerurlaub sei bestens positioniert. "Kroatien ist am Mittelmeer ein Gewinner, denn es verzeichnet jedes Jahr einen Anstieg von um die fünf Prozent, während andere konkurrierende Länder einen Rückgang verzeichnen."

Die Struktur ist bei Kongressgästen und Geschäftsleuten allerdings eine andere, denn diese geben fünf mal mehr aus als ein klassischer Tourist. Der Hauptgrund für die Präsentation in Brüssel ist daher auch, dass der Kongresstourismus, im Unterschied zur nur drei Monate langen Touristensaison, die übrigen neun Monate ausfüllen kann.

In den ersten Reaktionen auf die Präsentation drückten die Gäste ihr Erstaunen darüber aus, dass Kroatien eine derart professionelle Präsentation vorbereiten könne. Die meisten Anwesenden gehörten zur Gruppe derjenigen, die darüber entscheiden, wo die Konferenzen und Kongresse ihrer Häuser stattfinden sollen. Ganz konkret sagten bereits schon Vertreter von Microsoft, dreier internationaler Organisationen sowie zweier großer Firmen Inspektionsreisen nach Kroatien zu. "Das bedeutet, wenn jemand sich entscheidet, nach Kroatien zu kommen und das Angebot zu prüfen, dann ist die Arbeit schon halb geschafft", so ein zufriedener Racic.

Kroatien präsentiert in einem wirklich interessanten Katalog seine Örtlichkeiten für den Kongresstourismus. Unter internationalen Standards für solche Veranstaltungen wurden in Brüssel folgende Orte vorgestellt: Zagreb, Istrien als Region mit Umag, Porec, Rovinje, Brijuna und Pula, dann Kvarner mit Opatija, Crikvenica, Novi Vindolaski. Dalamatien ist mit Zadar, Sibenik, Split und Dubrovnik vertreten. Auch Osijek wird vorgestellt, das bereits einen internationalen Flughafen besitzt. Autobahnen und die Nähe internationaler Flughäfen wie Venedig, Ljubljana oder Graz bildeten die Voraussetzung dafür, dass einige der interessantesten Ziele in Europa gut erreichbar seien, so Direktor Racic, der für das Jahr 2004 eine Steigerungsrate um 15 Prozent bei der Organisation von derartigen Veranstaltungen in Kroatien erwartet.

Dafür, so Racic, sei allerdings der Bau entsprechender Infrastrukturen wie des Mehrzweck-Kultur- und Kongresszentrums in Zagreb absolut unabdingbar. Zagreb als universitäres, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Kroatiens müsse ein solches Zentrum anbieten. An diesem Ziel werde auch schon seit einigen Jahren gearbeitet und es befinde sich auf einem guten Weg. Ideal wäre es nach den Worten Racics, wenn dieses Zentrum bis 2005 realisiert werden könnte. Dann nämlich wird in Zagreb SKAL stattfinden, der Weltkongress der Verbände in der Tourismusbranche, zu dem etwa 1 800 Teilnehmer erwartet werden. (Übersetzung: Bettina Burkart) (md)