Das Drehbuch war ungewöhnlich. Im ersten Teil der berühmten Science-Fiction-Saga "Planet der Affen" ging es nicht nur um Weltraum und Action, sondern auch um Ethik und Moral. Im Jahr 1968 war das revolutionär.
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Vor 50 Jahren: Kultfilm "Planet der Affen" kommt 1968 ins Kino
Der erste "Planet der Affen"-Film war ein Riesenerfolg an den Kinokassen, obwohl er 1968 sehr ungewöhnliche Fragen nach Moral und Ethik aufwarf. Eine Science-Fiction-Saga, die bis heute mehrfach neu verfilmt worden ist.
Bild: picture-alliance / KPA Honorar und Belege
Ursprung der Erfolgs-Saga
Regisseur Franklin J. Schaffner schuf 1968 mit "Planet der Affen" einen modernen Filmmythos. Hollywood-Star Charlton Heston spielte damals die menschliche Hauptrolle. Zwischenmenschlich kam er - wie in dieser Szene zu sehen - den Affen sehr nahe. Bei Produktionskosten von knapp sechs Millionen US-Dollar spielte der Film ein Vielfaches wieder ein: 32,6 Millionen US-Dollar allein an den Kinokassen.
Bild: picture-alliance / KPA Honorar und Belege
Die Affen tauchen wieder auf...
Der erste "Planet der Affen"-Film entpuppte sich schnell als Riesenerfolg. 15 Millionen brachten zusätzlich noch der Video-Verleih ein. 49 Jahre später erschien dann im Jahr 2017 der inzwischen neunte Teil. "Planet der Affen: Survival" (Foto) war keine Fortschreibung der Ursprungs-Story, sondern Teil der Vorgeschichte des Originalfilms.
Bild: 2017 Twentieth Century Fox
Kultfilm aus dem Jahr 1968
Nach dem Erfolg des Urfilms von 1968 kamen allein bis 1973 vier Fortsetzungen in die Kinos. 2001 gab es noch eine singuläre Neuverfilmung, die nicht so erfolgreich war. Ein Jahrzehnt später wurde 2011 eine neue Trilogie gestartet, deren letzter Teil 2017 die Erfolgsgeschichte in den Kinos fortsetzte. Das Original mit Charlton Heston in der Hauptrolle (Foto, li) ist heute noch Kult.
Bild: picture-alliance/Everett Collection
Mensch versus Affe
Auch in der neuesten Verfilmung aus dem Jahr 2017 "Planet der Affen: Survival" geht es wieder um den Urkonflikt zwischen den Menschen und den zum Teil genmanipulierten Affen. Zum menschlichen Gegenspieler und Oberschurken der Filmhandlung wird in diesem Drehbuch ein verrückter US-Colonel, gespielt von Woody Harrelson.
Bild: 2017 Twentieth Century Fox
Vielfältige Charaktere
Die große Stärke der Filme bestand schon immer darin, dass die Produzenten, Drehbuchautoren und Regisseure der Saga viel Wert auf die Ausprägung der Filmcharaktere legten. Auch in den späteren Verfilmungen heißt Affe nicht gleich Affe. Verschiedene Spezies werden mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet - und ein kleines Mädchen fungiert als Brücke zwischen Mensch und Affe.
Bild: 2017 Twentieth Century Fox
Emotionen: Menschen & Affen
Das kleine stumme Mädchen, gespielt von Amiah Miller, wird von den Affen während der Kriegswirren aufgegriffen. Zunächst wollen sich die Tiere des Menschenkindes entledigen. Doch auch die Affen haben ein Herz - und sehen in dem Mädchen einen Menschen, der noch nichts an menschlicher Niedertracht in sich hat. Freundlich nehmen sie das Mädchen schließlich im Rudel auf.
Bild: 2017 Twentieth Century Fox
Großartige Landschaften
Die Handlung des Films spielt über weite Strecken in den wilden und rauen Schneelandschaften Nordamerikas. "Planet der Affen: Survival" punktete 2017 mit vielen eindrucksvollen Landschaftspanoramen und Naturaufnahmen. Der Film wurde zum Teil mit einer 65-mm-Kamera aufgenommen, was besonders große und scharfe Bilder ermöglicht. Zudem wurde in 3D gedreht.
Bild: 2017 Twentieth Century Fox
Auch ein Actionfilm...
Doch trotz des metaphysischen Kontextes der Filmhandlung kommen in dem Kinofilm "Planet der Affen: Survival" auch die Freunde des Action-Kinos auf ihre Kosten. Vor allem in der Schluss-Sequenz, in der die Truppen des US-Colonels (samt Sklavenaffen) gegen die befreiten Artgenossen antreten, kracht es gewaltig.
Bild: 2017 Twentieth Century Fox
Erfolgsrezept wurde fortgesetzt
2014 war der zweite Teil der neuen Triologie der populären Reihe in die Kinos gekommen: "Planet der Affen: Revolution" (Foto). Die Regie hatte der US-Amerikaner Matt Reeves übernommen, der auch bei der Neuauflage 2017 für die Inszenierung des Science-Fiktion-Klassikers verantwortlich war. "Planet der Affen: Survival" knüpft thematisch direkt an den Vorgängerfilm aus dem Jahr 2014 an.
Bild: 2014 Twentieth Century Fox
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Sind Affen die besseren Menschen? Oder, anders gefragt: Gibt es nicht in jeder Spezies die Guten und die Bösen, die Friedlichen und die Aggressiven? Schon der allererste Science-Fiction-Film "Planet der Affen"-Film stellte 1968 diese Fragen - Fragen nach Moral und Ethik, nach Menschlichkeit und vertretbaren Grenzen von Wissenschaft und Forschung.
Aus dem Urfilm "Planet der Affen", der auf dem Roman von 1963 beruhte, wurde wegen des überraschend großen Erfolges eine Serie. Von 1970 bis 1973 erschien jedes Jahr eine neue Folge der Science-Fiction-Saga. 2001 wurde dann ein Remake des Kinofilms von 1968 gedreht. 2011 kam "Planet der Affen: Prevolution", 2014 dann "Planet der Affen: Revolution" und zuletzt 2017 "Planet der Affen: Survival" dazu.
Affen-Saga überzeugt mit Phantasie und Tiefe
Die Hollywood-Produzenten haben es schon immer verstanden, erfolgsversprechende Filmrezepte zu kopieren und als Remake oder Serie zu wiederholen. Doch anders als in vielen Fortsetzungen von Blockbustern, die den Originalen nur wenig Neues hinzufügten, erwies sich die Planet-der-Affen-Reihe als vielschichtig und phantasievoll.
Zum ersten Mal in der Filmgeschichte wurden damals in einem Action- und Fantasy-Film tiefsinnige Fragen nach dem Sinn des Lebens gestellt. Es wurde über die Zukunft nachgedacht, und über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier philosophiert. Dass dabei der Mensch im Vergleich zum Affen nicht unbedingt besser abschnitt, war nur eine von vielen überraschenden Erkenntnissen, die man als Zuschauer der "Planet der Affen"-Filme gewinnen konnte.
Einprägsame Kinobilder der 1960er Jahre
Die Schluss-Szene am Ende des "Ur-Films" von 1968 hat sich bis heute tief in das Gedächtnis des (Kino-)Publikums eingegraben: Taylor (Charlton Heston) reitet mit der jungen Nova an einem Strand entlang und stößt auf die Überreste der New Yorker Freiheitsstatue. Das Bewusstsein darüber, dass man sich eigentlich die ganze Zeit auf der von einem Atomkrieg zerstörten Erde befunden hat, ließ nicht nur Taylor auf der Leinwand den Atem stocken - auch die Zuschauern zuckten damals bei dieser Vorstellung zusammen.
Das Überraschende ist, dass das Konzept der Filme bis heute frisch und aktuell geblieben ist, und nur wenig von seinem Reiz eingebüßt hat. Auch der neunte Teil der Saga, die auf den Roman des französischen Autors Pierre Boulle von 1963 zurückgeht, schaffte es 2017, die Zuschauer mit einer wohl dosierten Mischung aus Philosophie und Action zu unterhalten - aber auch zum Nachdenken anzuregen.
Intelligentes Unterhaltungskino mit Tiefe
Anders als in vielen Blockbustern, die mit einem großen Produktionsbudget das Teenager-Publikum weltweit bei der Stange halten und oftmals nur mit Wiederholungseffekten daherkommen, bietet die Planet-der-Affen-Saga auch etwas fürs Hirn. Und zwar ohne den berühmten moralischen Zeigefinger zu erheben.
Nicht zuletzt die Kameraprofis, Tricktechniker und Maskenbildner haben auch im letzten Film "Planet der Affen: Survival" ganze Arbeit geleistet und ihren Teil zum Gelingen der Serie beigetragen.
Die Bilder sind grandios, die Effekte atemberaubend und die Affen, in denen zumeist Schauspieler stecken, stellen die Darsteller ohne Maske in den Schatten. Hauptdarsteller Andy Serkis, der schon viel Erfahrung als Mann in Tierkostümen sammeln konnte (als Gollum in "Herr der Ringe" und als Kong in "King Kong"), überzeugt auch hier einmal mehr als leidenschaftlicher Affenchef Caesar.
Affe Caesar - vielschichtiger Filmcharakter
Caesar steht im Film von 2017 ganz eindeutig im Zentrum der Erzählung: als Affe, der sich Gedanken macht. Zwischen Rachegelüsten und Friedenssehnsucht, zwischen Brutalität und Zärtlichkeit wird er hin- und hergerissen, ein von seinen Drehbuchautoren differenziert gestalteter Filmcharakter.
Der Brite Andy Serkis macht das ganz phantastisch. Dass der Zuschauer mit ihm leidet, zwischen Sympathie, Wut und Mitgefühl schwankt, ist erstaunlich und wirklich bemerkenswert - schließlich sehen wir nur das Antlitz eines Affen. Die menschlichen Züge des Darstellers Serkin sind, von den Augen einmal abgesehen, vollkommen unter dem Affenkostüm verschwunden.