Kulturhauptstadt Mons eröffnet Museen
4. April 2015Seit dem Wochenende hat die Kulturhauptstadt Mons gleich vier Museen mehr. Neben einem Weltkriegsmuseum konnten sich das Publikum auch die neueröffneten Ausstellungsräume einer Artothek mit zeitgenössischer Kunst, mit regionaler Kunst und das Doudou-Museum anschauen. Das Museum ist dem gleichnamigen Volksfest in Belgien gewidmet, das auf der Unesco-Liste des immateriellen Weltkulturerbes steht. Zum "Doudou de Mons", dem spektakulären Prozessionspiel zu Ehren der Schutzheiligen Waltrudis und Sankt Georg, werden am Sonntag nach Pfingsten (31.5.2015) wieder Tausende von Zuschauern aus ganz Europa erwartet.
Die Eröffnung des Zugangs zu dem barocken Glockenturm "Belfried", der mit seinen 87 Metern Höhe die Stadt Mons als Wahrzeichen überragt und das fünfte neue Museum sein wird, wurde nochmal verschoben. Dort sind nicht alle Bauarbeiten rechtzeitig fertig geworden. Den historischen Turm hatte die Unesco-Kommission bereits 1999 auf die Weltkulturerbe-Liste der schützenswerten Bauwerke in Europa gesetzt.
Modernes und Brauchtum
Die neuen Museen sollen den Besuchern aus aller Welt Geschichte, Kunst, religiöse Zusammenhänge und Jahrhunderte altes regionales Brauchtum näher bringen. Die französischsprachige Bergbaustadt, etwa eine Autostunde von der belgischen Hauptstadt Brüssel entfernt, lockt als Kulturhauptstadt des Jahres 2015 das Publikum mit einer Mischung aus moderner Architektur, aktueller Kunst und alten mittelalterlichen Backstein-Gassen an.
Kreative Ideen waren gefragt: so wurde eine Kirche zu einem modernen Vier-Sterne-Hotel umgebaut. Das Mons Memorial Museum (MMM) ist in ein ehemaliges Wasserwerk gezogen und repräsentiert die Kriegsgeschichte der Stadt, die 1914 Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen Deutschen und Briten war. Aus der Kapelle eines ehemaligen Ursulinen-Klosters aus dem 18. Jahrhundert wurde eine moderne Artothek
In negative Schlagzeilen geriet die Kulturhauptstadt im Frühjahr, als eine der künstlerischen Attraktionen, die Riesen-Holzskulptur des belgischen Künstlers Arne Quinze spektakulär zusammenkracht. Bis zum Sommer 2015 soll die fragile Kunstinstallation wieder vollständig aufgebaut werden, wie die Kulturjahrs-Stiftung bekannt gab.
hm/fab (dpa/kna)