Lange schieden sich an ihm die Geister: "Abriss!" verlangten die einen, "Modernisierung!" die anderen. Schließlich wurde der Dresdner Kulturpalast zum Konzerthaus umgebaut - und erhielt nun einen Architekturpreis.
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DAM-Preis 2019: Kulturpalast von Dresden erstrahlt im neuen Glanz
"gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner" erhalten den DAM Preis 2019 für Architektur in Deutschland. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) würdigt ausgewählte Entwürfe in einem Jahrbuch.
Bild: Christian Gahl
Die Bücherei im Dresdner "Kulti"
Roter Teppich, schallschluckende Fächerdecke. Die Bibliothek im modernisierten Dresdner Kulturpalast lädt zum ungestörten Lernen und Lesen ein. Auch der sensible Umgang mit dem Denkmal aus DDR-Zeiten überzeugte die DAM-Jury - und verlieh dem für den Umbau verantwortlichen Architekturbüro den "DAM Preis 2019".
Bild: Christian Gahl
Für den guten Ton in Dresden
Mit dem Umbau hat vor allem ein moderner Konzertsaal Einzug in den Dresdner Kulturpalast gehalten. Er bietet Platz für 1750 Zuschauer und ist Spielstätte für die Dresdner Philharmoniker. Aber auch eine Theaterbühne sowie die neue Zentralbibliothek fanden Platz in dem historischen Bau.
Bild: Christian Gahl
Lernen in Bienenwaben
Pavillonartige Gebäude rücken zusammen wie die Waben in einem Bienenkorb. Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sollen darin ideale Bedingungen für offenes Lernen finden. Der Neubau für die GIZ-Akademie in Bonn ist ein Projekt von Waechter + Waechter Architekten. Ihre Planung zählte zu den Finalisten des DAM Preises.
Bild: Thilo Ross
Zwischen Alt und Neu
Mit seiner schlichten Außenform fügt sich dieser Neubau in die historische Altstadt von Rottenburg ein. Die kleine Bischofsstadt am Neckar hat damit, wie es scheint, den städtebaulichen Spagat geschafft. Dank des Stuttgarter Büros harris + kurrle architekten. Auch dieser Entwurf kam unter die vier Finalisten beim DAM Preis 2019.
Bild: Roland Halbe
Glänzender Klang
Die Berliner Staatsoper unter den Linden: Sie wurde mehrmals völlig zerstört und wieder aufgebaut. Jetzt hat Berlin seine gute Stube erneut modernisiert - mit Hilfe des Berlin-Stuttgarter Büros HG Merz. Der Konzertsaal erstrahlt im neuen Glanz und klingt auch besser. Dieser Entwurf schaffte es auf die Shortlist des DAM Preises 2019.
Bild: Marcus Ebener
Deckel-Ambiente
An übereinander gelegte Becherdeckel lässt der Corpus dieses Gebäudes denken. Das Münchener Architekturbüro Auer Weber realisierte in der Provence in Frankreich die Handballspielstätte Arena du Pays d’Aix - als Spielstätte für den örtlichen Club ebenso wie für Konzerte, Theater, Ausstellungen und Messen. Und schaffte es damit auf die Shortlist Ausland.
Grünes Marina One
Und noch ein Kandidat auf der Shortlist Ausland: Vorbild für Marina One waren asiatische Reisfeld-Terrassen. Der Komplex in Singapur spiegelt mit seinen mehrgeschossigen Gärten die Vielfalt der tropischen Flora wider. Das Ensemble aus vier Hochhäusern entstand am Reißbrett des deutschen Büros ingenhoven architects. Eine Ausstellung begleitet den DAM Preis 2019 noch bis zum 22. April 2019.
Bild: HGEsch
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Manche Dresdner nannten ihn liebevoll "Kulti". Der 1969 eröffnete Kulturpalast, errichtet nach den Plänen von Leopold Wiel und Wolfgang Hänsch, war ein Ort der Unterhaltung. Nach 1989 war der Bau zwar umstritten - doch anders als in Ostberlin, wo mit dem Palast der Republik das architektonische Erbe der DDR weichen musste, entschied sich Dresden für Umbau und Modernisierung. Das damit beauftragte Büro "gmp - Architekten von Gerkan, Marg und Partner" ist an diesem Freitag dafür mit dem "DAM Preis 2019" ausgezeichnet.
Die Planer ersetzten den zentralen Multifunktionssaal durch einen modernen Konzertsaal. Darunter bauten sie eine Theaterbühne. Viele Innenbereiche und die Fassade wurden sorgsam restauriert. Mittlerweile ist auch die Stadtbibliothek eingezogen, was das Haus auch tagsüber belebt. Als "respektvollen, angenehm uneitlen Umgang mit einem Denkmal", gar als "Zauberwerk" lobten Mitglieder der Jury jetzt die Leistung der Architekten. Mit dem "DAM-Preis für Architektur in Deutschland" würdigt das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt (DAM) seit 2007 besonders gelungene Bauten in und aus Deutschland. Der Preisträger steht erst am Ende eines mehrstufigen Auswahlverfahrens fest – mit Long- und Shortlist sowie einer Handvoll Finalisten. Im vergangenen Jahr ging der DAM-Preis an die Münchener Arbeitsgemeinschaft von "bogevischs buero architekten & stadtplaner" für die Gestaltung einer Wohnanlage.
Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt begleitet den DAM-Preis auch in diesem Jahr mit der Ausstellung "Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland". Die Schau dauert bis zum 22. April 2019.