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Kunst

In Maastricht öffnet die Kunstmesse TEFAF

9. März 2017

Sie ist Pilgerort für betuchte Kunstfreunde aus aller Welt: die Kunstmesse TEFAF im Maastricht. Jetzt öffnet sie wieder ihre Pforten und setzt den ersten Höhepunkt im jährlichen Kunstmarkt-Reigen.

Blick in eine Händlerkoje voller Bilder. Foto: picture-alliance/dpa/M. van Hoorn
Kunst-Shopping für Reiche: die Kunstmesse TEFAF in MaastrichtBild: picture-alliance/dpa/M. van Hoorn

Wenn auf dem Airport Maastricht-Aachen wieder reihenweise Privatjets aus den USA oder Asien einschweben, wenn die Hotelpreise der Region explodieren und die Frittenverkäufer sich über Kundschaft im Nerz wundern, dann ist TEFAF-Zeit. Für zehn Tage verwandelt sich das Kongresszentrum der südniederländischen Stadt in das exklusivste Kaufhaus der Welt: Egal ob Schmuck, Teppiche, Möbel, Porzellan oder Bilder – bei gehobener Wohnzimmereinrichtung lässt die Kunstmesse keine Wünsche offen. Skulptur von Henry Moore gefällig? Wir nehmen auch Schecks über 30 Millionen Euro!

Kenner wissen, worauf sie achten müssen Bild: DW

TEFAF steht für "The European Fine Art Fair". In diesem Jahr öffnet die Kunst- und Antiquitätenmesse zum 30. Mal. Es war Ende der 1980er Jahre, als sich ein kleiner Zirkel von Altmeister-Händlern mit einer örtlichen Antiquitätenmesse zusammenschloss und die TEFAF aus der Taufe hob. Anfangs wurde die Provinzveranstaltung belächelt. Ob in London, Paris oder München, überall gab es bereits regionale Messen für Alte Kunst. Was bitte sollte Besucher nach Maastricht, die 120.000 Einwohner zählende Stadt zwischen Lüttich und Aachen, locken?

Internationalität ist das Erfolgsrezept

Doch die TEFAF-Macher setzten auf Internationalität und Qualität. Nur die größten oder spezialisiertesten Händler aller Sammlungsgebiete durften ihre Stände aufschlagen. Altmeister-Gemälde wurde zu einem Angebotsschwerpunkt und sind es noch heute. Und der Erfolg gab den Initiatoren recht: Heute kommen die Besucher, unter ihnen viele Museumsleute, aus 55 Ländern. Maastricht ist längst Pilgerort der Superreichen, die Kunst als Anlageobjekt betrachten oder ihrer - kostspieligen -Sammelleidenschaft frönen.

Seit Gründung der TEFAF hat sich der Kunstmarkt insgesamt mehr als verdoppelt - im Spitzenjahr 2007 lag der Welt-Jahresumsatz bei 48 Milliarden Euro. Soeben melden die Veranstalter in ihrem jährlichen "Art Market Report" einen weltweiten Kunstmarkt-Umsatz von 42 Milliarden Euro, ein Anstieg von immerhin 1,7 Prozent - nach einem deutlichen Rückgang 2015. Ihre frohe Botschaft: Der Handel floriert wieder. Steigen Sie ein!

Gemälde von Jacob van Ruisdael: Blick auf eine niederländische StadtBild: TEFAF 2017

Doch eigentlich sagen solche Zahlen wenig: Umsätze im Kunsthandel sind kaum zu erfassen, Verkaufszahlen sind in der Regel Geschäftsgeheimnis. Da macht der Galerien-Handel – neben Auktionen die wichtigste Vertriebsform für Kunst und Antiquitäten – keine Ausnahme. Und die Teilnehmer der TEFAF sind Kunsthändler. Sie lieben Erfolgsmeldungen. Denn Optimismus ist gut fürs Geschäft.

So preist sich auch die Jubiläumsausgabe der TEFAF als "konkurrenzloser Marktplatz" der weltweit führenden Kunsthändler und Spezialisten" an. Im Angebot seien Stücke von "ganz außerordentlicher Qualität und Provenienz", Preis auf Anfrage. Die Reichen und Schönen, wenn sie am Wochenende zum Shopping nach Maastricht einfliegen, werden ihren Spaß haben. Und die Kunst ihren Preis.

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