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Kurden stürmen Sindschar

13. November 2015

Die Peschmerga vertreiben die IS-Terrormiliz und erobern die strategisch wichtige Stadt im Norden des Irak zurück. Als Hochburg der Jesiden hat Sindschar auch große symbolische Bedeutung.

Peschmerga erobern Sindschar im Nordirak (foto: reuters)
Bild: Reuters/A. Jalal

"Aus allen Richtungen" seien die kurdischen Kämpfer in das Zentrum von Sindschar vorgestoßen, teilte das Oberkommando der autonomen Kurdenregion mit. Man habe damit begonnen, die letzten Dschihadisten des "Islamischen Staats" (IS) aus der Stadt zu vertreiben. Aus Sindschar war heftiger Gefechtslärm zu hören. Spezialeinheiten sollen versteckte Sprengkörper unschädlich machen.

Mit Hilfe der internationalen Koalition haben die Kurden im Nordirak eine Großoffensive gegen den IS eingeleitet. Sindschar war bereits von Osten und Westen her eingeschlossen worden. Damit hatte man auch eine wichtige Nachschubroute der Terroristen nach Syrien gekappt.

Die IS-Einheiten hatten die vor allem von der Minderheit der Jesiden bewohnte Region im vergangenen Jahr in kurzer Zeit überrannt und Zehntausende vertrieben.

Nach kurdischen Angaben sind 7500 Peschmerga-Kämpfer an der Offensive beteiligt. Flugzeuge der von den USA geführten Koalition flogen laut Pentagon intensive Luftangriffe auf IS-Ziele. Auch Kämpfer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK seien im Einsatz, meldete die kurdische Nachrichtenagentur Fira.

Kurdische Peschmerga mit schweren Waffen treiben IS-Dschihadisten vor sich herBild: Reuters/A. Jalal

Sindschar ist strategisch von großer Bedeutung, weil die Stadt an der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen den beiden IS-Hochburgen Rakka in Syrien und Mossul im Irak liegt. Es gehört außerdem zu den Gebieten, über deren Hoheit sich die kurdische Autonomieregierung im Nordirak und die Zentralregierung in Bagdad seit Jahren streiten.

Die Peschmerga sind der wichtigste Verbündete des Westens im Irak. Deutschland und andere Ländern unterstützen die Kurden mit Waffen und durch Trainingsprogramme. Die irakischen Kurden stehen dem IS auf einer mehr als 1000 Kilometer langen Front gegenüber.

SC/stu (rtre, afpe, dpa)

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