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Kurzarbeit bei Opel

23. August 2012

Um Verluste zu senken, schickt der kriselnde Autobauer Opel ab September tausende Mitarbeiter zeitweise in die Zwangspause. Bis Jahresende soll die Produktion an 20 Tagen ruhen. Nächstes Jahr will Opel neu durchstarten.

Zwischen September und Jahresende steht bei Opel an 20 Tagen die Produktion still (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat des angeschlagenen Automobilherstellers Opel haben sich auf 20 Tage Kurzarbeit geeinigt. Im Rüsselsheimer Stammwerk und dem Komponentenwerk in Kaiserslautern soll bis zum Jahresende jeweils knapp drei Wochen der Produktionsbetrieb stillstehen. Davon sind an beiden Standorten zusammen rund 9.300 Mitarbeiter in den Abteilungen Produktion und Verwaltung betroffen. Für die 7000 Beschäftigten im Entwicklungszentrum in Rüsselsheim gilt die Regelung nicht.

Kurzarbeit ist "gut"

Opel sieht sich gezwungen wegen der Absatzkrise die Produktion zu drosseln. Der europäische Automobilmarkt breche dramatisch ein, erklärte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes. "Die sinkende Auslastung kann nicht mehr wie bisher durch den Einsatz von Korridorschichten und Gleitzeitguthaben kompensiert werden.", sagte Kimmes weiter. Kurzarbeit sei nun die richtige Maßnahme zur Überbrückung dieser Marktschwäche.

Auch Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug hält die Entscheidung für gut. So würden Arbeitsplätze gesichert. Im Gegensatz zu einer Arbeitszeitverkürzung erhalten die Beschäftigten bei Kurzarbeit Geld von der Bundesagentur für Arbeit. So hielten sich die finanziellen Belastungen der Mitarbeiter in Grenzen, sagte Schäfer-Klug

Nächstes Jahr: Vollgas

Auch wenn die Produktion in diesem Jahr kaum ausgelastet werden kann, will das GM-Sorgenkind zusammen mit seinem ebenfalls schwer kriselnden französischen Partner Peugeot die Wende schaffen. Mit neuen Modellen soll die Krise ab 2013 bewältigt und der Verkauf in Europa wieder angekurbelt werden.

Die Ankündigung über den befristeten Produktionstopp fällt mit dem 150. Geburtstag des Autobauers zusammen. Am 23. August 1862 fing Adam Opel in der väterlichen Werkstatt an, Nähmaschinen und Fahrräder zu bauen. 1899 kamen die ersten Automobile auf den Markt. Damit ist Opel eine der ältesten Automarken Deutschlands.

lg/ kle (rtr, dpa, afp)