Kurzarbeit bei Opel
1. Oktober 2019Der Autobauer Opel streicht in seinem Stammwerk Rüsselsheim für sechs Monate die Spätschicht. In Absprache mit dem Betriebsrat hat das Unternehmen bei der Arbeitsagentur Kurzarbeit für die meisten der rund 2600 Beschäftigten des Produktionswerks angezeigt, wie ein Opel-Sprecher am Dienstag erklärte. Zuerst hatten "Handelsblatt" und "Wirtschaftswoche" über den Einschnitt berichtet.
Die Arbeitnehmer erhalten für die nicht geleistete Arbeitszeit Kurzarbeitergeld als Lohnersatzleistung sowie einen Zuschlag von Opel. Das Entwicklungszentrum und weitere zentrale Einheiten des Autobauers sind nicht betroffen.
"Dieser Schritt dient dazu, eine sozialverträgliche Brückenlösung zu schaffen", erklärte das Unternehmen. Überbrückt werden soll die Zeit, in der es im Werk nicht genug Arbeit gibt. Im Sommer ist die Produktion des Familienwagens Zafira ausgelaufen, und der Absatz der Limousine Insignia schwächelt.
Warten auf den Astra
Erst im Jahr 2021 kommt mit dem Kompaktwagen Astra ein zweites Modell ins Opel-Stammwerk und soll dieses nachhaltig sichern. Bis dahin sollen die Beschäftigten möglichst im Unternehmen gehalten werden.
Opel gehört seit August 2017 zum französischen Autobauer PSA, zum dem auch die Marken Peugeot und Citroen gehören. Im Zuge der Übernahme wurden betriebsbedingte Kündigungen an den deutschen Standorten bis Sommer 2023 ausgeschlossen.
Opel-Mutter PSA hatte im Juni die Verlegung der Astra-Produktion von Polen nach Rüsselsheim angekündigt. "Mit den Investitionen in den Bau des nächsten Opel Astra ab 2021 ist die Zukunft des Werkes langfristig gesichert", versicherte Opel.
bea/fab (dpa, afp)