Als "Captain Kirk" navigierte William Shatner das Raumschiff Enterprise durch den Weltraum. Nun war die "Star Trek"-Ikone tatsächlich auf suborbitaler Mission - und ist damit der älteste Mensch, der je im All war.
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Für einen kurzen Moment wurde Science-Fiction beinahe Realität: Die "Star Trek"-Ikone William Shatner startete erstmals wirklich ins All. Der 90 Jahre alte kanadische Schauspieler hob an Bord einer "New Shepard"-Raumkapsel der Firma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos von der westtexanischen Wüste aus zu einem rund zehnminütigen All-Ausflug ab. Shatner, der vor allem mit seiner Rolle als "Captain Kirk" auf dem "Raumschiff Enterprise" berühmt wurde, ist damit nun der älteste Astronaut der Geschichte.
In einem königsblauen Fluganzug stieg Shatner zusammen mit drei Mitreisenden in die vollautomatische Kapsel. Mit ihm an Bord waren der frühere NASA-Ingenieur Chris Boshuizen, der Unternehmer Glen de Vries und die stellvertretende Chefin von Blue Origin, Audrey Powers. Das Ziel des Raumschiffs war es, eine Höhe von 106 Kilometern zu erreichen - also sechs Kilometer über die sogenannte "Karman-Linie" hinaus, die von der Erde aus gesehen den Anfang der unendlichen Weiten des Weltraums markiert. Danach kehrte die Kapsel mit einem Fallschirm auf den Wüstenboden zurück.
Die Zukunft der Tourismusbranche liegt im All
Bezos selbst fuhr die vier Passagiere zur Startrampe, begleitete sie auf die Plattform und kurbelte die Luke zu, nachdem die Hobby-Astronauten in die Rakete geklettert waren. Shatner sagte vor dem Countdown, dass er die drei Minuten der Schwerelosigkeit damit verbringen wolle, auf die Erde hinunterzublicken, die Nase an die Fenster der Kapsel gepresst. "Das einzige, was ich nicht sehen möchte, ist ein kleiner Gremlin, der mich anschaut", scherzte er und bezog sich dabei auf die Handlung seiner 1963 erschienenen Episode der "Twilight Zone'' mit dem Titel "Nightmare at 20,000 Feet''.
Der Flug markiert einen weiteren wichtigen Schritt für die wachsende Weltraumtourismusbranche, die laut dem globalen Finanzinstitut UBS in einem Jahrzehnt einen jährlichen Wert von 3 Milliarden Dollar erreichen könnte. Blue Origin konkurriert mit zwei anderen, ebenfalls von Milliardären finanzierten, Unternehmen - SpaceX von Elon Musk und Virgin Galactic Holdings von Richard Branson - um Kunden, die bereit sind, hohe Summen für einen Weltraumflug zu zahlen. Weil solche Ausflüge keinen wissenschaftlichen Nutzen bringen, gibt es auch Kritik daran.
Star Trek Day: Raumschiff Enterprise wird 55
Die Star Trek-Serie startete 1966. Seitdem fliegt das Raumschiff Enterprise unter verschiedenen Kommandos durchs Weltall, im Kino und als TV-Serie.
Bild: Imago/AD
1966 flog die Enterprise los
Anfangs hat das Raumschiff Enterprise einen eher holprigen Start in den USA. Das ändert sich mit dem zunehmenden Interesse am Apollo-Programm und der erfolgreichen Mondlandung im Jahr 1969. Plötzlich ist man dem Weltraum näher, Science-Fiction ist hip. Immer mehr TV-Sender strahlen die Serie aus, ab 1972 auch in Deutschland. Die Gemeinde der Star-Trek-Fans (Trekkies) wächst.
Bild: Imago/AD
Der ewige Captain
Unendliche Weiten erforschte die Enterprise, unendlicher Ruhm wurde ihrem Captain James Tiberius Kirk zuteil: William Shatner ist bis heute eine der wichtigsten Figuren der "Star Trek"-Saga. In diesem Jahr hat er seinen 90. Geburtstag gefeiert, standesgemäß in Ticonderoga nördlich von New York - dem Drehort von "Raumschiff Enterprise".
Bild: Christoph Hardt/Geisler-Fotopress/picture alliance
Die Ur-Enterprise
Das erste Modell, das durch die endlosen Weiten fliegt, hat die Bezeichnung "U.S.S. Enterprise NCC-1701". Baujahr 2245, im Einsatz unter Captain Kirk von 2264 bis 2269. Kirk muss sie schließlich zerstören, damit sie nicht den Feinden in den Hände fällt. Alle späteren Modelle sind diesem angepasst. Im Notfall können alle Schiffe die "Untertassensektion" vom Schiffsrumpf trennen.
Bild: picture alliance/dpa
Beam me up, Scotty!
Wenn Scotty im Transporterraum steht, riesige Schieberegler bewegt und das schrille Quietschgeräusch des Beamens die Ohren schier zerfetzt, dann kann es passieren, dass der Körper, der gerade auf einem fremden Planeten in seine Moleküle zersetzt wurde, nicht wieder an einem Stück zurück kommt. Wenn alles gut geht, materialisieren sich alle wieder zurück in ihre ursprüngliche Form. Wie oben.
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Multkulti-Brücke
Erstmalig werden im US-Unterhaltungsfernsehen sämtliche Rassen- und Geschlechtergrenzen überwunden. Auf der Brücke arbeiten ein Schotte, ein Russe und ein Japaner zusammen mit US-Amerikanern. Noch dazu zwei Frauen. Der Gipfel: eine davon ist schwarz. Und hat als Offizierin auch noch was zu sagen. Schauspielerin Nichelle Nichols als Lt. Uhura ist die erste Schwarze mit so einer starken Rolle.
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Spock ist Legende
Ein Alien mit menschlichen Zügen ist der spitzohrige Vulkanier Spock. An der Seite von Captain James T. Kirk ist er Erster und Wissenschaftlicher Offizier an Bord der Enterprise. Sein Lieblingswort: "faszinierend". Der Vulkaniergruß (Foto) ist noch heute ein großer Party-Spaß - den bekommt nicht jeder hin. Der Schauspieler Leonard Nimoy († 2015) ist die Rolle des Mr. Spock nie wieder losgeworden.
Bild: picture-alliance/CBS/Landov
Namensvettern... ein Suchbild
1976 gaben Techniker der NASA dem Prototyp ihres späteren Space Shuttles den Namen "Enterprise". Klar, dass am Tag der großen Pressepräsentation auch die komplette Offiziersriege der Star-Trek-Enterprise anwesend ist. Nun, nicht ganz, einer fehlt - wer könnte das wohl sein? Ob er schon mal die Brücke des Shuttles inspiziert?
Bild: NASA/gemeinfrei
Kirks Buchstabendreher: "Er hat zuviel LDS genommen"
1984 kommt mit "Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart" der erste richtig erfolgreiche Kinofilm. Die Enterprise landet aus der Zukunft mitten in den 1980ern. Die inzwischen in die Jahre gekommene Crew nimmt sich selbst auf die Schippe. Scotty versucht mit einer Computermaus zu sprechen, Spock muss seine Ohren verstecken und sich als Späthippie verkleiden, der auf einem Trip hängen geblieben ist.
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The Next Generation
1987 startet die Fortsetzung der Enterprise-Geschichte. Sie spielt gut hundert Jahre später. Inzwischen besteht die Mannschaft um Captain Jean-Luc Picard (links) aus zahlreichen Außerirdischen, darunter der Klingone Worf und die Schiffspsychologin Troi vom Planeten Betazed. Kultfigur aber ist Data (rechts), ein freundlicher Android mit tödlicher Präzision und gleichzeitig allzu menschlichen Zügen.
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"nuqneH - qapla": Worfs Muttersprache
"Klingonisch" wurde 1984 vom Sprachwissenschaftler Marc Okrand erfunden. Es ist eine wirklich sprech- und schreibbare Sprache, die den kriegerischen Klingonen vom Planeten Kronos in den Mund gelegt wurde und dementsprechend hart klingt. Dennoch gibt es Shakespeare-Stücke auf Klingonisch. Eine DW-Seite auf Klingonisch gab es auch einmal. Bis heute lernen manche Trekkies diese Sprache.
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(T)raumschiff Surprise
Auch Parodien dürfen in der Geschichte von Star Trek nicht fehlen - und davon gibt es mehr als genug. Die bekannteste deutsche Parodie zeigt Comedian Michael Bully Herbig als Mr. Spuck mit seiner Crew im Space-Taxi. Mit dabei sind Käpt'n Kork und Schrotty. Der Film enthält zudem auch Anspielungen auf die "Star Wars"-Filme mit Charakteren wie Jens Maul und Königin Metapha.
Bild: imago/United Archives
Die Geschichte ist nicht zu Ende
2016 kam der neunte Kinofilm "Star Trek - Beyond" in die Kinos. Kirk, Spock & Co. sind längst mit jungen Schauspielern besetzt, den Rest besorgt modernste Tricktechnik. Nostalgie kommt zwar nicht auf, aber der Kultwert der Enterprise ist so hoch, dass sie bestimmt noch auf viele Missionen geschickt werden wird, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen.
Bild: picture alliance/AP Photo/Paramount/K. French
Star Trek 2017: Doppelte Frauenpower
Die Netflix-Serie "Star Trek: Dicovery" zeigt Michelle Yeoh (links) als Captain Philippa Georgiou und Sonequa Martin-Green (rechts) als First Officer Michael Burnham. Schon früher war Star Trek mit asiatischen und afroamerikanischen Schauspielern und Frauen in tragenden Rollen ein Vorreiter in Sachen Diversität. 2017 haben die Frauen nun endgültig das Kommando übernommen.
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Jean-Luc Picard will es nochmal wissen
Seit 2019 ist auch Jean-Luc Picard noch einmal im Weltraum unterwegs. In der Serie "Picard" hat er sich auf einem südfranzösischen Weingut längst zur Ruhe gesetzt, bis ihn eine geheimnisvolle junge Frau aus der provenzalischen Sonne direkt in ein weiteres galaktisches Abenteuer reißt. Alte Bekannte wie Commander Riker (Jonathan Frakes, oben) sind auch dabei.