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Politik

Lässt die Welt die Südsudanesen verhungern?

15. Mai 2017

Die UN müssen Flüchtlingen in den Lagern die Essensrationen kürzen, weil das nötige Geld fehlt. Zahlreiche Hilfsappelle verhallten ohne Reaktion.

Südsudan Medienreise Aktion Deutschland hilft
Nichts auf dem Teller, wenn die internationale Solidarität versagtBild: Aktion Deutschland Hilft/Max Kupfer

1,3 Milliarden Euro werden allein in diesem Jahr benötigt, um die fast zwei Millionen Menschen zu versorgen, die aus dem Kriegsgebiet im Südsudan geflohen sind. "Das Leiden der Südsudanesen ist einfach unvorstellbar", sagte der Chef des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, in Genf. Viele stünden "unmittelbar vor dem Abgrund".      

Von den benötigten Milliarden Euro seien erst 14 Prozent zugesagt worden, bilanzierte Beasley. WFP und UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) erneuerten ihren dringenden Appell zur Hilfe an die internationale Gemeinschaft. 

Versorgung vor dem Kollaps

Hunderttausende leben unter erbärmlichsten Umständen in Lagern. Uganda, das bereits rund 900.000 Südsudanesen Schutz biete, könne seine Unterstützung ohne internationale Unterstützung kaum aufrecht erhalten, hieß es in Genf. Auch der Sudan, Äthiopien, Kenia und die Demokratischen Republik Kongo haben die aus dem Kriegsland Vertriebenen aufgenommen. Mehr als eine Million der Flüchtlinge sind Kinder. Noch einmal eine Million Kinder sind innerhalb des Südsudan auf der Flucht. 

Helfer könnten viele Notleidende wegen der anhaltenden Kämpfe nicht erreichen. Weil die Zahl der Toten durch Hunger und Gewalt steige, flüchteten immer mehr Menschen in Nachbarländer, beschrieb der WFP-Chef die dramatische Zupitzung der Lage. Und in den Camps musste die Versorgung mit Nahrungsmitteln schon eingeschränkt werden, weil die Finanzmittel ausbleiben.  

Kampf ums Wasser 

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) schilderte jüngst Not und Elend in einem Lager im Südsudan. Rund 18.000 Menschen bekommen demnach derzeit nur gut einen Liter Trinkwasser pro Tag. Zum Überleben sind nach Angaben der Ärzte jedoch 2,5 Liter pro Person notwendig. Tausende Menschen seien angesichts anhaltender Kämpfe im Norden des Landes zum Ort Aburoc geflohen. "Manche kämpfen sogar um das Wasser. Es gibt nicht genug", sagte MSF-Mitarbeiter Joseph Oyath.

"Ärzte ohne Grenzen" (Médecins Sans Frontières, MSF) beim Einsatz im Südsudan Bild: Anna Surinyach/MSF

Im Südsudan tobt seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg zwischen der Armee und Rebellen unter der Führung des ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar. Infolge des Konflikts und einer Dürre herrscht in dem zentralafrikanischen Land eine Hungersnot. Die UN rufen seit Monaten zu Spenden auf.

Der seit 2011 unabhängige Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, obwohl er über reiche Ölvorkommen verfügt.

SC/uh (epd, afpe, dpa)

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