1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Löw setzt auf die Jugend

Thomas Klein dpa, sid
14. November 2016

Bundestrainer Joachim Löw hat eine große Auswahl an sehr guten jungen Spielern. Die Erwartungen sind groß, doch Versprechungen will der Weltmeister-Coach den vielen Talenten mit Blick auf die WM 2018 nicht machen.

WM Qualifikation: San Marino - Deutschland Serge Gnabry und Jonas Hector
Bild: picture alliance/GES/M. I. Güngör

Mit dem Klassiker gegen Italien am Dienstagabend (20:45 Uhr MEZ, ab 20:30 Uhr im DW-Liveticker) verabschiedet sich die Fußball-Nationalmannschaft in die Winterpause. Der letzte Auftritt des Weltmeisters wird dabei zur Premiere von Wolfsburgs Yannick Gerhardt, der in der Startelf beginnen wird. Das bestätigte Bundestrainer Joachim Löw bei der Pressekonferenz am Montag in Mailand. Der Neuling soll auf der linken Seite neben den Innenverteidigern Mats Hummels und Benedikt Höwedes zum Einsatz kommen.

Neben Gerhardt wird auch Serge Gnabry, der bei seinem Debüt gegen San Marino gleich dreimal getroffen hatte, wieder aufgeboten. An Talenten mangelt es dem Bundestrainer demnach nicht. War Löw zu Beginn seiner Amtszeit noch händeringend auf der Suche nach Nachwuchsspielern, so verfügt er inzwischen über eine Vielzahl erstklassiger junger Fußballer, die Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft machen.

Klose: "Das ist schon unglaublich"

Jungs wie eben Gnabry, Benjamin Henrichs oder Joshua Kimmich stehen für eine neue Generation im deutschen Fußball. Da überrascht es nicht, dass zwölf der 20 Spieler des aktuellen DFB-Kaders erst 24 Jahre alt oder noch jünger sind. "Man merkt den Schwung, dass eine neue Mannschaft entsteht mit vielen jungen Spielern. Das macht Hoffnung und Freude, wie sich die Spieler entwickeln", sagte Teammanager Oliver Bierhoff. Man habe "viele dabei, bei denen man sieht, was für ein Potenzial sie haben. Wir sind froh, was da alles nachkommt", meinte Weltmeister Thomas Müller. Die haben eine wahnsinnig hohe Qualität", stellte Sami Khedira anerkennend fest. Auch Trainer-Azubi und DFB-Rekordtorschütze Miroslav Klose lobte die Talente in höchsten Tönen: "Wenn man diese jungen Spieler sieht, wie weit sie schon sind, wie gut ausgebildet, das ist unglaublich."

Leverkusens Benjamin Henrichs (l.) feiert gegen San Marino sein Debüt für die NationalmannschaftBild: picture-alliance/GES/M. Ibo Güngör

Der Jugend eine Chance geben, lautet Löws Motto. Dazu gehören auch die Schalker Leon Goretzka (21 Jahre), der gleichaltrige Max Meyer oder der Leverkusener Julian Brandt (20), der diesmal krankheitsbedingt absagen musste. Es sei wichtig, "diese Spieler auch zu integrieren, damit du als Fußball-Land davon profitieren kannst", betonte Offensivmann Müller. Bei Kimmich ist das längst gelungen, er gehört seit der EM zum festen Inventar bei Löw. Brandt, Goretzka und Meyer haben bei den Olympischen Spielen in Rio in diesem Jahr die Silbermedaille geholt. Dass auch die Weltmeister Mario Götze (24) oder Julian Draxler (23) noch sehr jung sind, wird oft vergessen.

Löw macht keine Versprechungen

Den nächsten Schritt will Löw mit seinem jungen Kader beim Confed-Cup im kommenden Jahr in Russland gehen. Bei der Generealprobe zur Weltmeisterschaft 2018 plant der Bundestrainer mit einem Perspektivkader: "Am Ende wird sich zeigen, wer den Sprung 2018 oder auch erst später schafft." Versprechungen kann und will Löw den vielen Nachwuchsspielern, die ins Team drängen, aber keine machen. "Bei einem Turnier geht es nicht um eine Altersstruktur. Es geht darum, 23 Spieler zu nominieren, die die Besten sind. Das ist das Entscheidende", betonte er. Vor dem WM müssen die jungen Wilden sich erst einmal gegen Italien beweisen. Das dürfte schwer genug werden, denn die Squadra Azzurra hat seit dem EM-Halbfinal-Aus gegen Deutschland noch eine Rechnung mit dem Weltmeister offen.

Premiere für Video-Schiedsrichter

Bei letzten Auftritt der DFB-Elf wird es zudem noch eine Neuerung geben. Erstmalig bei einem Spiel der deutschen Nationalmannschaft wird vom Weltverband FIFA der sogenannte "Video Assistant Referee" eingesetzt. Die Begegnung in Mailand ist erst der zweite internationale Testlauf für den Assistenten, der auf dem Spielfeld getroffene Entscheidungen anhand von Fernsehbildern überprüft. Im portugiesischen Schiedsrichter-Team von Soares Dias agiert FIFA-Referee Manuel de Sousa als Videoassistent. De Sousa könnte schwerwiegende Fehlentscheidungen korrigieren.
 

tk/asz (sid, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen