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Politik

Jeremy Corbyn bleibt Labour-Chef

24. September 2016

Der Druck auf Jeremy Corbyn war enorm, es gab einen erbitterten Führungsstreit um ihn. Doch die Basis will den Altlinken als britischen Labour-Vorsitzenden behalten.

Jeremy Corbyn Parteisieg England
Bild: picture-alliance/dpa/D.Lawson

Der Vorsitzende der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, ist nach monatelangen Grabenkämpfen mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt worden. 61,8 Prozent der Parteimitglieder stimmten in einer Urwahl für den 67-Jährigen. Auf seinen einzigen Herausforderer, den 46-jährigen Abgeordneten Owen Smith, entfielen lediglich 38,2 Prozent der Stimmen, wie die Partei in Liverpool bekanntgab.

Corbyn nach dem Brexit-Referendum unter Druck

Corbyn gilt als Parteirebell, Linksaußen und entschiedener Kriegsgegner. Er war vor allem nach dem Brexit-Referendum im Juni unter massiven Druck geraten. Seine Gegner hielten ihm vor, sich nicht entschieden genug für den Verbleib Großbritanniens in der EU eingesetzt zu haben. Knapp 52 Prozent der Briten stimmten damals für einen Austritt.

Unmittelbar nach Bekanntgabe seines Wahlergebnisses rief Corbyn zur Einheit der Partei auf. "Wir haben viel mehr Einigendes als Trennendes", sagte er in Liverpool. Jetzt komme es darauf an, die Kräfte auf die Opposition gegen die neue konservative Premierministerin Theresa May zu konzentrieren. "Lasst uns alle zusammen für echten Wandel in Großbritannien arbeiten", so der Appell von Corbyn.

Bei den Parlamentariern geht die Angst um

Der Politiker war bereits vor einem Jahr mit ebenfalls rund 60 Prozent an die Parteispitze gewählt worden, stand aber von Beginn an wegen seiner strikt linken Haltung unter Beschuss der meisten Medien sowie vieler Abgeordneter. Unter den Parlamentariern geht auch die Angst um, mit Corbyn seien keine Wahlen zu gewinnen. Bei dem am Sonntag in Liverpool beginnenden dreitägigen Labour-Parteitag wird sich zeigen, ob der Parteichef die Gräben zuschütten kann.

pg/mak (dpa, rtr, afp)

 

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