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Katastrophe

Lage auf Tonga weiter extrem angespannt

22. Januar 2022

Nur langsam wird das Ausmaß der Schäden auf den Inseln um Tonga nach dem verheerenden Vulkanausbruch ersichtlich. Hilfslieferungen laufen auf Hochtouren, doch der Ascheregen macht dabei Probleme.

Tonga Vulkanausbruch Zerstörung Hilfslieferung
Die Hilfslieferungen kommen überwiegend per FlugzeugBild: AUSTRALIAN DEPARTMENT OF DEFENCE via REUTERS

Schätzungsweise 84 Prozent der rund 105.000 Bewohner auf allen Inseln seien von dem Ascheregen nach dem Vulkanausbruch und dem Tsunami betroffen, hieß es in einer veröffentlichten Mitteilung der Regierung. Die Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln habe nun Priorität. Hilfsgüter seien auf dem Weg zu weiter entfernten Inseln, aber die Kommunikation bleibe "eine akute Herausforderung".

Wasser ein essentielles Problem

Im Rahmen der Hilfsmaßnahmen seien bisher fast 60.000 Liter Wasser verteilt worden, hieß es weiter. Das von Neuseelands Regierung entsandte Schiff "HMNZS Aotearoa", das am Freitag eintraf, brachte neben Hilfsgütern weitere 250.000 Liter Wasser.

Obwohl es nach Regierungsangaben keine weiteren vulkanischen Aktivitäten gegeben hat, blieb der Seetransport zunächst weiterhin schwierig, da Asche auf der Meeresoberfläche die Schiffe beschädigte. Erste Flugzeuge aus Australien und Neuseeland brachten dringend benötigte Hilfsgüter. Inlandsflüge blieben jedoch aufgrund andauernder Räumungsarbeiten auf Landebahnen vorerst ausgesetzt.

Asche überall - hier auf der Insel TongatapuBild: Consulate Of The Kingdom Of Tonga/ZUMA/picture alliance

26 Menschen seien von der Insel Mango vorerst nach Nomuka gebracht worden, nachdem sie ihre Häuser verloren hätten, hieß es weiter. Auf Nomuka wurde demnach ein Feldlazarett eingerichtet, da das dortige Gesundheitszentrum weggespült wurde. Das Hauptkrankenhaus des Landes blieb jedoch geöffnet.

Aus aller Welt gab es bislang Zusagen für Hilfsgüter und mehr als 20 Millionen US-Dollar zur Unterstützung.

Anwohner versuchen sich selbst zu helfen - sie möchten ihre Heimat trotz Zerstörung nicht verlassenBild: Kingdom of Tonga/Zuma/picture alliance

Einer der schwersten Ausbrüche seit Jahrzehnten

Der unterseeische Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai, der nur 65 Kilometer nördlich von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa liegt, hatte am 15. Januar eine Wolke aus Asche und Gas wie einen Atompilz kilometerweit in die Höhe geschleudert. Experten zufolge war es einer der weltweit schwersten Ausbrüche seit Jahrzehnten. Tsunami-Wellen erreichten sogar weit entfernte Regionen wie Alaska, Japan und Südamerika. Tongas Regierung bestätigte bislang drei Tote und mehrere Verletzte.

as/fab (dpa, afpe, ape)

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