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Lampedusa: Flüchtlinge gerettet

15. Februar 2015

Rettungskräfte haben mehr als 2000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Die Menschen waren auf insgesamt zwölf Booten südlich der Insel Lampedusa vor der Küste Libyens in Seenot geraten.

Italien Rettungsschiffe Flüchtlinge
Bild: picture alliance/AP Photo

Die 2164 Flüchtlinge wurden an Bord von Schiffen der italienischen Küstenwache und der Marine genommen und sollten nach Italien gebracht werden, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Auch das maltesische Militär war an der Rettungsaktion beteiligt.

Die Flüchtlinge etwa 160 Kilometer südlich der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa in Seenot geraten. Maltas Premierminister Joseph Muscat schrieb auf Twitter, das Militär des Landes eile gemeinsam mit der italienischen Küstenwache zahlreichen Flüchtlingsbooten zur Hilfe, die von Libyen aus gestartet seien.

An dem Rettungseinsatz waren ein Flugzeug, vier Schnellboote der Küstenwache, zwei Schlepper, ein Patrouillenschiff der Finanzpolizei und ein Marineschiff beteiligt. Am Nachmittag ereignete sich nach Angaben des italienischen Verkehrsministeriums während des Einsatzes ein gefährlicher Zwischenfall: Als ein Schiff der italienischen Küstenwache einem der Schiffe zu Hilfe kam, näherte sich ein Schnellboot. Darauf seien vier mit Kalaschnokows bewaffnete Männer gewesen, die die italienischen Beamten dazu gezwungen hätten, ihnen das leere Flüchtlingsboot zu überlassen.

Erst am Samstag hatte die italienische Küstenwache etwa 600 Flüchtlinge im Mittelmeer in Sicherheit gebracht, die in sechs Schlauchbooten vor der Küste Libyens in Not geraten waren. Ein isländisches Schiff der EU-Grenzschutzmission Triton nahm zudem 184 Migranten an Bord.

Forderungen nach Rettungsprogramm

Für rund 330 afrikanische Flüchtlinge hingegen kam in der vergangene Woche jede Hilfe zu spät. Sie ertranken beim Untergang ihrer Schlauchboote oder erforen bei eisigem Wetter und schwerer See.Überlebende berichteten, sie seien am 7. Februar von einem Strand bei Tripolis in See gestochen. Die Schleuser hätten sie mit vorgehaltener Pistole gezwungen, auf die Boote zu gehen. Daraufhin wurde in Europa erneut die Forderung laut, die im Herbst eingestellte Rettungsaktion Mare Nostrum der italienischen Marine wieder aufzunehmen.

Verstorbene Flüchtlinge im Hafen von Lampedusa (09.02.2015)Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Buccarello

cr/nem/wl (dpa, afp)

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