1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Landwirtschaftlicher Boden in Kasachstan bringt immer geringere Erträge

12. Mai 2003

– Republik kommt ohne Agrarimporte nicht mehr aus

Köln, 10.5.2003, DW-radio / Russisch, Jewgenija Wyschemirskaja

Die Ertragfähigkeit des Bodens in Kasachstan ist in den vergangenen 15 Jahren auf ein Drittel zurückgegangen, ist von Wissenschaftlern des Instituts für Bodenkunde zu erfahren. Als Folge falscher Bearbeitung und industrieller Verschmutzung drohen 66 Prozent des Territoriums der Republik zu versteppen. Die landwirtschaftliche Anbaufläche hat sich bereits um über 200 000 Hektar verringert. Der jährliche Schaden, der auf diese Prozesse zurückzuführen ist, wird auf Milliarden von Dollar geschätzt. Nach Angaben des leitenden wissenschaftlichen Mitarbeiters am Kasachischen Institut für Bodenkunde, Schamail Mamilow, wird immer mehr Boden unfruchtbar, weil er falsch bearbeitet wird. Außerdem fehle es den landwirtschaftlichen Betrieben an Mitteln für den Kauf von Dünger. "Wir bestehlen praktisch unsere Nachkommen. Wir ernten ständig, führen dem Boden aber keinen Gramm Dünger zu."

Nach Angaben von Wissenschaftlern ist Kasachstan bereits jetzt von Lebensmittelimporten aus dem Ausland abhängig. Die landwirtschaftlichen Betriebe der Republik sind nicht in der Lage, das Land mit Fleisch, Butter und Graupen zu versorgen. Der Hauptgrund ist nach Meinung des Direktors des Kasachischen Instituts für Bodenkunde, Semirbulat Dschalankusow, die Tatsache, dass den bewässerten kasachischen Bodenflächen, die große Weizenerträge hervorbringen können, allmähliche Versteppung droht. Um das zu verhindern, seien konkrete wissenschaftliche Programme und neue Technologien erforderlich. Solange der Boden nicht genügend an Dünger bekommt, stirbt er. (...)

In den vergangenen 40 Jahren ging der Humus-Gehalt im Boden um 20 bis 30 Prozent zurück. Der Gesamtschaden, der sich dadurch für die Republik ergeben hat, wird mit 2,5 Milliarden Dollar beziffert. (...) (TS)