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Politik

Lange Haftstrafen wegen geplanter Entführung

29. Dezember 2022

Einen Tag nach dem Urteil gegen einen Drahtzieher der geplanten Entführung von US-Gouverneurin Gretchen Whitmer ist der zweite führende Kopf des Komplotts verurteilt worden. Er muss noch länger in Haft als sein Komplize.

Die Gouverneurin des US-Bundesstaats Michigan Gretchen Whitmer steht gestikulierend an einem Rednerpult und spricht
Ziel der Komplotts: Die Gouverneurin des US-Bundesstaats Michigan Gretchen WhitmerBild: Dominick Sokotoff/ZUMA Wire/IMAGO

Im Fall der geplanten Entführung der Gouverneurin des US-Bundesstaats Michigan Gretchen Whitmer hat ein Gericht das letzte noch ausstehende Strafmaß verkündet. Ein 47-Jähriger wurde zu 19 Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Sein 39-Jähriiger Mitstreiter war bereits tags zuvor zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Das sind die höchsten Strafen, die in dem Fall verhängt wurde. Das Strafmaß liegt jedoch unter der von der Staatsanwaltschaft geforderten lebenslangen Haftstrafe.

Beide Männer waren bereits im August schuldig gesprochen worden, weil sie die Entführung Whitmers geplant und dafür auch den Einsatz einer Bombe in Erwägung gezogen hatten. Damit sollte das Sicherheitspersonal der Politikerin ausgeschaltet werden. Mitte Dezember waren bereits drei weitere Männer von einem Gericht in Michigan zu zwölf, zehn und sieben Jahre langen Haftstrafen im Zusammenhang mit dem Komplott verurteilt worden.

Entführungspläne kurz vor US-Präsidentschaftswahl aufgedeckt

Die Pläne zur Entführung der Demokratin Whitmer, die bei den Wahlen im November als Gouverneurin des Bundesstaats Michigan im Amt bestätigt wurde, hatte das FBI im Oktober 2020, einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl, aufgedeckt. Die Sicherheitsbehörden hatten daraufhin 14 mutmaßliche Extremisten festgenommen. Sie sollen vorgehabt haben, die demokratische Gouverneurin zu entführen, um einen "Bürgerkrieg" anzuzetteln.

Bei den Protesten gegen die Politik von Gretchen Whitmer waren bewaffnete Gruppen bis zum Büro der Gouvernerin vorgedrungenBild: Seth Herald/Reuters

Whitmer, eine scharfe Kritikerin von Ex-Präsident Donald Trump, war damals von rechten Gruppen wegen ihrer harten Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie angefeindet worden. In Michigans Hauptstadt Lansing kam es zu Protesten teils schwer bewaffneter Aktivisten. Trump hatte zuvor aufgerufen, Michigan und die damals ebenfalls beide demokratisch regierten Bundesstaaten Minnesota und Virginia zu "befreien". Er hatte Whitmer zudem wiederholt verbal angegriffen.

ww/pgr (dpa, afp)

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