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Politik

USA warnen Kim vor weiteren Provokationen

2. Januar 2017

Das kommunistische Nordkorea droht mit Tests von Interkontinentalraketen. Das Pentagon protestiert. Wie wird der neue Präsident Trump sich verhalten?

Nordkorea startet Weltraumrakete
In der Parteipropaganda wird immer wieder mit angeblichen Erfolgen auch bei Langstreckenwaffen geworbenBild: Reuters/K. Hong-Ji

Seit dem Triumph des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl im November hielt sich Nordkorea auffällig zurück, es gab zunächst keine neuen Raketenstarts. Die Führung in Südkorea äußerte Erwartungen, die Kommunisten in Pjöngjang würden die USA gleich in den Tagen des Machtwechsels in Washington mit neuen Provokationen testen. Nun behauptete Machthaber Kim Jong Un, sein Land habe große Fortschritte beim Bau einer Interkontinentalrakete gemacht.      

Nur Säbelrasseln?

"Wir sind in den letzten Etappen vor dem Test einer Interkontinentalrakete", hatte Kim am Sonntag in einer vom Fernsehen übertragenen Neujahrsansprache gesagt. Er verwies auf eine Reihe von Atom- und Raketentests im abgelaufenen Jahr. Sein Land sei 2016 "zu einer Atommacht aufgestiegen" und nun "eine Militärmacht des Ostens, die nicht einmal vom stärksten Feind angegriffen" werden könne, deklamierte er. 

Die Antwort aus den USA kam prompt. Das Washingtoner Verteidigungsministerium warnte Kim nachdrücklich vor dem angekündigten Test. Nordkorea wurde aufgefordert, "Akte der Provokation und Hetzrhetorik, welche den internationalen Frieden und die Stabilität gefährden, zu vermeiden". Das Pentagon erinnerte in einer Erklärung daran, dass Resolutionen des UN-Sicherheitsrats Nordkorea ausdrücklich den Test von Raketen verbieten. Sollte das Land dennoch erneut eine Rakete abfeuern, müsste dies Konsequenzen haben.

Ziele in USA oder Japan?

Nordkorea hatte im vergangenen Jahr zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests ausgeführt. Südkorea geht davon aus, dass Nordkorea mit solchen Raketentests die Entwicklung ballistischer Interkontinentalraketen vorantreiben will, die mit Atomsprengköpfen bestückt auch die USA oder Japan erreichen könnten. Experten sind aber geteilter Meinung darüber, wie nah Nordkorea an der Verwirklichung seines Atomprogramms ist, vor allem weil es bislang nie erfolgreich eine Interkontinentalrakete getestet hat. 

Der "große Führer" Kim im Kreise seiner Offiziere Bild: Reuters/KCNA

Korea-Experten und Dissidenten gehen davon aus, dass Kim und die Militärs in Nordkorea ihre nuklearen Pläne angesichts der momentanen Machtwechsel in den USA und in Südkorea vorantreiben wollen. Auch der letzte Parteitag hatte deutliche Signale in diese Richtung gesendet.    

Der Rechtspopulist Trump hatte auch in seinem Wahlkampf widersprüchliche Strategien gegenüber Nordkorea angedeutet. Mal bezeichnete er Kim als "Verrückten", den man radikal bekämpfen müsse, mal sah es so aus, als wolle er mit Kim in Gespräche eintreten. Bislang hatten die USA immer versucht, China zu bewegen, auf seinen nordkoreanischen Verbündeten Druck auszuüben. Trump hat jedoch schon vor seinem Amtsantritt die Chinesen mehrfach brüskiert.     

SC/gri (afp, dpa)

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