Leben im Reich der Toten
25. Mai 2009
In den 1970er Jahren, in Zeiten politischer Umbrüche am Nil, war Kairos riesige Totenstadt ein beliebter Treffpunkt für politisch Verfolgte und unbequeme Intellektuelle: "Informelle Cafés", in denen sich Schriftsteller und Oppositionelle trafen, existierten in den geräumigen Innenhöfen der ummauerten Familiengräber. Doch das Bild hat sich heute gewandelt: Inzwischen sind weit mehr Menschen dazu gezwungen, diesen ungewöhnlichen Ort als Ausweichquartier zu suchen. Kairos akute Wohnungsnot treibt sie dazu, sich in den Familiengräbern der Totenstadt einzurichten. Wie viele Menschen in Kairos Nekropole leben, ist ungewiss – die Schätzungen reichen von 30.000 bis hin zu einer Million Menschen.
Heilung per Klick
Wer in Deutschland die Strukturen des Gesundheitssystems kritisiert, über Ineffizienz und mögliche Prioritätenlisten klagt, wird aus Afrika nur ein müdes Lächeln ernten. In Kamerun zum Beispiel ist die ärztliche Versorgung gerade in ländlichen Gebieten miserabel. Die Fachärzte sitzen in den Großstädten, ein Arztbesuch ist für viele Menschen daher unerschwinglich. Das könnte sich nun ändern: ein junger Kameruner hat vor wenigen Tagen das erste Telemedizin-Zentrum des Landes eröffnet. Zur Einweihung kam selbst der Gesundheitsminister des Landes vorbei. Denn die neue Technik könne eines Tages Afrikas Gesundheitsversorgung revolutionieren.
Ungewöhnliche Klänge aus Uganda
Die Amadinda-Musik war einer der wichtigsten musikalischen Stile Ugandas und die "amadindas", die ostafrikanischen Xylophone, wichtige Instrumente. Heute ist diese außergewöhnliche Musik vom Aussterben bedroht; es gibt nur noch etwa zehn Musiker die sie beherrschen. Vier davon sind zur Zeit auf Deutschland-Tournee.
Redaktion: Klaudia Pape