Lebende UV-Detektoren
12. Juli 2012Schüler des Heidelberger Life-Science Lab am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben Bakterien so umprogrammiert, dass sie rechtzeitig vor der gefährlichen Strahlung warnen. Dazu brachten die jungen Forscher speziell vorgefertigte Gen-Bausteine in die Bakterien ein. So ausgestattet produzieren die Bakterien einen Farbstoff, sobald zu viel Sonne die Bakterienzellen schädigt. Katharina Genreith vom DKFZ hat die Schüler als Mentorin betreut: "Als UV-Sensor in die Sonne gelegt, werden die Bakterien blau und der Mensch weiß: Jetzt muss ich aus der Sonne raus, die Strahlendosis ist zu hoch und ich würde Sonnenbrand bekommen."
Damit die Leute den biologischen Strahlendetektor möglichst gerne bei sich tragen, entwickelten die Schüler eine Schmuckkollektion, in die kleine Behälter mit den Bakterien integriert sind. Die müsste man dann nach jedem Sonnenbad austauschen, weil die Bakterien nur einmal die Farbe wechseln und danach unbrauchbar sind. Mit ihrer Erfindung gewannen die Schüler den ersten Preis bei iGEM, einem internationalen und sehr renommierten Schülerwettbewerb für Synthetische Biologie in den USA.
Im Laden wird man die neue Erfindung allerdings nicht kaufen können, sagt Katharina Genreith: "Das Projekt ist rein theoretisch und im Laufe dieses Wettbewerbs entstanden. Im Moment sind vor allem in Deutschland die Sicherheitsbestimmungen so, dass man solche genmanipulierten Bakterien nicht einfach der Umwelt aussetzen kann."