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Lebensmittel im Tausch gegen Waffen

27. Dezember 2012

Nach dem Amoklauf an einer Schule in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut hat ein ungewöhnliches Angebot in Los Angeles viele Interessenten gefunden. Hier konnte man Schusswaffen gegen Supermarkt-Gutscheine tauschen.

Gewehre stecken in einer Mülltonne vor einer Sammelstelle in Los Angeles (Foto: afp/Getty Images)
USA Tauschaktion Waffen gegen LebensmittelgutscheinBild: JOE KLAMAR/AFP/Getty Images

Vor der Los Angeles Memorial Sports Arena und dem Van Nuys Masonic Temple bildeten sich lange Warteschlangen von anonymen Tauschwilligen. Sie konnten dort ihre Waffen einfach aus dem Autofenster herausgeben und bekamen im Gegenzug Gutscheine für Lebensmittelgeschäfte. Die Behörden hatten zuvor betont, Teilnehmer müssten dabei keine Fragen befürchten, woher ihre Waffen stammten.

Für eine Handfeuerwaffe oder ein Gewehr gab es einen Gutschein über 100 Dollar (75 Euro), eine automatische Waffe wurde mit einem 200-Dollar-Coupon belohnt. "Die Resonanz ist sehr gut", sagte der Polizeibeamte Rudy Lopez der Nachrichtenagentur afp. Teilweise hätten die Teilnehmer anderthalb Stunden vor der Abgabestelle gewartet. "Die Leute wollen dazu beitragen, dass weniger Waffen auf den Straßen sind." Die Polizei sammelte mindestens 1.500 Gewehre und Pistolen ein, wie die "Los Angeles Daily News" berichtete. Die gesammelten Waffen würden im Anschluss an die Aktion eingeschmolzen, ergänzte Lopez.

Aktion wegen Newtown vorgezogen

Die Tauschaktion findet normalerweise im Mai statt. In diesem Jahr zog Bürgermeister Antonio Villaraigosa den Termin wegen des Schulmassakers in einer Grundschule in Newtown im US-Staat Connecticut vor. Bei der letzten Tauschaktion sammelte die Polizei 1.700 Schusswaffen ein.

USA: Gewehre gegen Lebensmittelgutscheine

01:37

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In den USA wird nach dem Amoklauf von Newtown wieder leidenschaftlich über die Waffengesetze diskutiert. Am 14. Dezember hatte ein 20-Jähriger in einer Grundschule in dem Ort 20 Erstklässler sowie sechs Erwachsene und danach sich selbst erschossen. Zuvor hatte er zu Hause seine Mutter getötet.

Aktivisten der Waffenlobby versuchten während der Aktion vorübergehend, die Wartenden vom Tausch abzuhalten. Sie boten an, die Waffen zu kaufen, um sie "an eine Frau in Gefahr zu spenden", wie es auf einem Plakat hieß. Andere Kritiker der Aktion monierten, dass die Teilnehmer vor allem ausgediente und kaputte Waffen abgeben würden, die sowieso nicht für kriminelle Aktivitäten benutzt würden.

kle/wl (afp, dapd)

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