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Legende Elvis Presley: Jetzt wäre er 90 geworden

Sarah Hucal | Silke Wünsch
8. Januar 2025

Er hat den Hüftschwung auf die Bühne gebracht und Tausende in Ohnmacht versetzt. Elvis Presley, dessen Weltkarriere in den 1950ern begann, hat bis heute keinen Staub angesetzt und wird immer noch millionenfach imitiert.

Elvis Presley in jungen Jahren
An seinem Geburtstag pilgern jährlich zahlreiche Fans zu Elvis ehemaligem Anwesen "Graceland"Bild: picture alliance / dpa

Es gibt immer Gründe, das Anwesen "Graceland" in Memphis zu besuchen - aber in diesem Jahr 2025 gibt es einen ganz besonderen Grund, dorthin zu pilgern: den 90. Geburtstag des "King of Rock'n'Roll". Bis zu 75.000 Menschen aus aller Welt strömen an "normalen" Gedenktagen vor die Tore seines ehemaligen Wohnhauses, wo Elvis am 16. August 1977 im Alter von 42 Jahren gestorben ist.

Diesmal werden mehr Fans erwartet - denn vom 8. bis zum 11. Januar versprechen die Veranstalter ein "unvergessliches Fest mit Live-Konzerten, Diskussionsrunden, Sonderführungen und vielem mehr!" Zu den Künstlern und besonderen Gästen gehören zahlreiche noch lebende musikalische Weggefährten - wie zum Beispiel Richard Sterban, der als Backup-Sänger für den King fungierte. Wer es nicht nach Graceland schafft, kann sich online zum Event dazuschalten. 

100.000 US-Dollar hat Elvis Presley 1957 für sein Anwesen Graceland bezahlt - damals viel Geld für den jungen Popstar.Bild: Imago Images/Cinema Legacy Collection/The Hollywood Archive

Graceland bleibt in der Familie

Das Anwesen in Memphis ist nach dem Weißen Haus das meistbesuchte historische Wohnhaus der USA. Elvis' einzige Tochter Lisa Marie Presley († 21. Januar 2023) verwaltete das Erbe ihres Vaters, bis sie 2005 den Großteil ihrer Anteile an einen US-Unternehmer verkaufte. Sie verfügte allerdings weiterhin über die Graceland-Villa sowie über persönliche Gegenstände ihres Vaters Elvis, der - wie sie und auch ihr Sohn Benjamin - auf dem Gelände begraben ist.

Nach Lisa Maries Tod ging das Erbe an ihre drei noch lebenden Kinder überBild: HPA/MPI/Capital Pictures/picture alliance

Inspiration für Hollywood

Filmszene aus "Elvis" mit Austin Butler als "King of Rock'n'RollBild: Warner Bros./dpa/picture alliance

Im Juni 2022 kam die Lebensgeschichte von Elvis Presley, gespielt von Austin Butler, ins Kino. In dem Biopic "Elvis" ging es um die komplizierte Beziehung zwischen dem jungen Elvis und seinem zwielichtigen Manager, Colonel Tom Parker (Tom Hanks). Regisseur Baz Luhrmann sorgte für elektrisierende Musik- und fulminante Bühnenszenen - und Butler wurde für seine fantastische Darstellung des "King" gefeiert.

Vom Kleinstadtjungen zum Superstar

Elvis 1956 bei seiner ersten Studiosession in Nashville, TennesseeBild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Geboren wurde Elvis Presley am 8. Januar 1935 in der Kleinstadt Tupelo im US-Bundesstaat Mississippi. Er wuchs gut behütet auf. Als er 13 Jahre alt war, zog seine Familie nach Memphis in den Nachbarstaat Tennessee. Dort nahm er 1954 in den Studios des berühmten Labels Sun Records seine ersten Songs auf und kreierte seinen unverkennbaren Rockabilly-Sound. Zwei Jahre später kam der Durchbruch mit seinem Hit "Heartbreak Hotel".

Militärdienst in Deutschland 

Elvis' Soldatenleben war recht komfortabel - nicht jeder bekommt von einer Schönheitskönigin einen BMW 507 überreichtBild: picture-alliance/Keystone

Von 1958 bis 1960 war der Mädchenschwarm als Soldat im US-Stützpunkt Friedberg in Hessen stationiert. Da er damals schon ein Star war, genoss er natürlich einige Privilegien und wurde nicht nur von Fans, sondern auch von deutscher Prominenz hofiert. Anstatt mit den Kameraden in den Baracken zu wohnen, quartierte er sich zusammen mit seiner Großmutter, seinem Vater und zwei Bodyguards in einem Hotel im nahegelegenen Bad Nauheim ein. Heute können Gäste des Hotels im "Elvis-Zimmer" nächtigen.

Hits made in Germany 

Seine Gitarre nahm Elvis auch nach Deutschland mitBild: picture alliance/United Archives

Auch wenn ihm Auftritte während seines Militärdienstes eigentlich verboten worden waren, fand der "King" trotzdem Zeit für seine größte Leidenschaft: die Musik. Auch in Deutschland hatte Elvis seine Gitarre dabei und schrieb seine beiden Hits "One Night" und "Fool Such as I". Außerdem verhalf er dem deutschen Volkslied "Muss I denn zum Städtele hinaus" zu Weltruhm. In seiner Version heißt es allerdings "Wooden Heart".

Kurzes Eheglück

Sieben Jahre mussten Priscilla und Elvis warten, bis sie sich am 1. Mai 1967 das Ja-Wort geben konntenBild: imago/Cinema Publishers Collection

Die Zeit in Deutschland bedeutete für Elvis nicht nur schnelle Autos und Rock 'n' Roll. Hier traf er auch seine spätere Frau Priscilla Beaulieu, die Tochter eines US-Offiziers, die zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens erst 14 Jahre alt war. Das Paar heiratete 1967 im Aladdin Hotel in Las Vegas. Elvis wurden jedoch zahlreiche außereheliche Affären nachgesagt. Die Ehe wurde 1973 geschieden.

Opfer seiner Karriere

Elvis bei einem seiner letzten Konzerte im Mai 1977Bild: AP/picture alliance

Nach seiner Militärzeit spielte der Rock'n'Roller in etlichen Kinofilmen mit - und verwandelte sich mehr und mehr vom jungen Rebellen in einen schmachtenden Schönling, der die Frauen mit seinem Gesang betörte. Damit war 1969 Schluss - Elvis kehrte zurück auf die Bühne. Allein vom Sommer 1969 bis August 1977 absolvierte Elvis mehr als 1100 Konzerte. Parallel dazu wurden seine gesundheitlichen Probleme immer offensichtlicher. Er nahm zu, wurde drogen- und tablettenabhängig. Sein letztes Konzert spielte er im Juni 1977 - zwei Monate vor seinem Tod.

Der "King" lebt weiter

Elvis-Imitatorenwettbewerb in Memphis 2007 anlässlich des 30. Todestages des "King"Bild: picture-alliance/dpa/EPA/T. Maury

Sein Erbe wird auf der ganzen Welt in Ehren gehalten. Das in Bad Nauheim stattfindende "European Elvis Festival" zieht jedes Jahr zahlreiche Doppelgänger des Sängers an. Elvis hat zudem offizielle Fanclubs in 38 Ländern. Und auch auf Briefmarken durfte der "King" natürlich nicht fehlen. Die spanische Stadt Granada druckte sein Gesicht bereits 1978 auf eine Marke, die Bundesrepublik folgte 1988.

Dies ist die aktualisierte Fassung eines älteren Artikels von 2017.

 

Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online