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Lehreraufstand vor Wahlen in Mexiko

2. Juni 2015

Kurz vor den Parlamentswahlen in Mexiko richteten Tausende wütende Lehrer schwere Verwüstungen in mehreren Wahllokalen an. Ihr Protest richtet sich gegen die jüngste Bildungsreform.

Verwüstetes Büro in Xalapa, Veracruz (Foto:Getty Images)
Das Nationale Wahlbüro in Xalapa, Veracruz, wurde schwer verwüstetBild: STR/AFP/Getty Imagess

Wenige Tage vor den Parlaments- und Kommunalwahlen in Mexiko haben Lehrer gegen eine Bildungsreform und Entlassungen protestiert. Bei dem Aufstand seien mehrere Wahllokale im südlichen Bundesstaat Oaxaca verwüstet, Einrichtungsgegenstände und Unterlagen in elf Örtlichkeiten zerstört worden, teilte das nationale Wahlinstitut mit. Verletzte habe es aber nicht gegeben.

In Mexiko-Stadt kamen rund 2000 Lehrer zu einer Demonstration zusammen. Laut der Zeitung "La Reforma" besetzten in Oaxaca rund 84.000 streikende Lehrer Wahlbehörden und verbrannten tausende Stimmzettel. Nach Angaben der Polizei sind Lehrer in der Gemeinde Juchitán mit einem Auto durch die Tür eines Wahllokals gefahren. Sie haben Möbel demoliert und Feuer gelegt.

Ein Vertreter der Gewerkschaft CNTE erklärte, die Lehrer seien in einen unbefristeten Streik getreten, um gegen die Reformmaßnahmen zu demonstrieren und die Wahlen zu boykottieren. Umstritten ist die Bildungsreform unter anderem, da sie verpflichtende Tests für Pädagogen beinhaltet.

Stimmungstest für Präsident Nieto

Auch im Nachbarstaat Guerrero, der als einer der gefährlichsten und korruptesten Bundesstaaten in Mexiko gilt, verlangten Demonstranten einen Boykott der Wahlen. Unter ihnen waren auch Angehörige der vor mehr als acht Monaten verschleppten und getöteten 43 Lehramtsstudenten. Die Familien der Studenten hatten vor einer Zunahme der Gewalt vor den Abstimmungen gewarnt. Mehrere regionale Kandidaten wurden bereits ermordet. Außerdem befürchten sie Wahlbetrug.

Rund 85 Millionen Wähler sind am 7. Juni dazu aufgerufen, 500 Kongressabgeordnete auf Bundesebene, neun Gouverneure und knapp 900 Kommunalpolitiker in 16 Bundesstaaten zu bestimmen. Für Präsident Enrique Peña Nieto ist die Wahl ein erster großer Stimmungstest.

pjr/as (afp, epd)

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