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Leitzins: Keine Überraschung in Washington

21. März 2018

Die US-Notenbank steuert in Richtung Normalität. Nach Jahren der Nullzinspolitik setzt der neue Notenbankchef Jerome Powell die Strategie moderater Zinsanhebungen seiner Vorgängerin Janet Yellen fort.

USA Jerome Powell in Washington
Bild: picture-alliance/dpa/C. Kaster

Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins erneut angehoben. In der ersten Sitzung unter der Verantwortung des neuen Fed-Chefs Jerome Powell (Artikelbild) erhöhte die Bank die Federal Funds Rate um 0,25 Punkte auf einen Zielkorridor von nun 1,50 bis 1,75 Punkte.

Es handelt sich um die erste Zinserhöhung durch die Fed in diesem Jahr. Sie setzt damit ihren bereits unter Powells Vorgängerin Janet Yellen eingeschlagenen Kurs der moderaten Leitzinserhöhungen fort.

Stabile Konjunkturentwicklung

"Die Volkswirtschaft ist in den vergangen Monaten stärker geworden", heißt es in der Mitteilung der Fed. Dies wurde von Experten als Zeichen gewertet, dass es künftig auch steiler bergauf gehen könnte.

Nach der jüngsten Steuerreform von Präsident Donald Trump und dem US-Kongress sowie dank einer weltweit günstigen Konjunkturlage wächst die US-Wirtschaft deutlich. Ökonomen befürchten nach einer langen Phase von nicht anziehender Inflation inzwischen sogar einen Inflationsdruck und sehen Anzeichen für eine Überhitzung.

Vorbild für die EZB?

Bei Marktteilnehmern war die Fed-Entscheidung erwartet worden und findet breite Zustimmung. Jörg Zeumer, Chefvolkswirt bei der KFW: "Der neue Fed-Chef setzt mit dem Zinsschritt die Politik seiner Vorgängerin fort. Das ist angebracht, denn die Fed sollte die derzeit kräftige Konjunktur und die steigende Auslastung in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt ernst nehmen: Es sind Vorboten anziehender Inflationsraten."

Für Ökonom Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforum ist die Zinspolitik der Fed sogar vorbildlich: "Hier ist die US-Notenbank inzwischen um Welten besser aufgestellt als die EZB. Der nächste globale Abschwung könnte schneller kommen, als viele das derzeit glauben. Die Fed wird dann handlungsfähig sein, während sich die EZB durch ihre unverständliche Zögerlichkeit in eine hilflose Lage manövriert."

Die Rückkehr zur Normalität

Die Zinsschritte der US-Notenbank haben unmittelbare Bedeutung für die Aktienbörsen und für die Devisenkurse. So wird durch höhere Zinsen der US-Dollar gestärkt. Aktienkurse können dagegen bei schnellen Zinsanstiegen fallen.

Zuletzt hatte die Fed Mitte Dezember den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Zwischen Ende 2008 und Ende 2015 hatte der Zinssatz an der Nulllinie gelegen.

dk/se (dpa, rtr, afp)

 

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