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Lenkt Nordkorea ein?

Gabriel Dominguez24. Mai 2013

Im Streit um sein Atomwaffenprogramm zeigt sich Nordkorea gesprächsbereit. Ob das Regime von Kim Jong Un aber wirklich zu konkreten Verhandlungen bereit ist, erscheint ungewiss.

Ein nordkoreanischer Soldat steht vor einer Unha-3 Rakete im Dezember 2012 (Foto: AFP)
Bild: PEDRO UGARTE/AFP/Getty Images

Bei einem Treffen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking habe der nordkoreanische Gesandte Choe Ryong Hae Gesprächsbereitschaft versprochen, berichten chinesische Staatsmedien. "Nordkorea verpflichtet sich zu vielen Formen des Dialogs, inklusive der Sechs-Parteien-Gespräche", wurde Choe zitiert.

Ein konkretes Angebot zu der von China gewünschten Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche soll der Vertraute von Machthaber Kim Jong Un allerdings nicht gemacht haben. An den seit 2009 eingefrorenen Verhandlungen über ein Ende des Atomwaffenprogramms hatten unter chinesischer Vermittlung außer Nordkorea auch die USA, Südkorea, Japan und Russland teilgenommen.

Zu Besuch in China: Choe Ryong HaeBild: picture-alliance/AP

"Friedliches Umfeld"

Mit dem Besuch des Vizemarschalls Choe in Peking, der das politische Büro der nordkoreanischen Volksarmee leitet, haben China und Nordkorea erstmals seit der Machtübernahme Kim Jong Uns Ende 2011 wieder Gespräche auf höherer Ebene geführt. Bereits am Donnerstag hatte Choe das Mitglied im Ständigen Ausschuss des chinesischen Politbüros, Liu Yunshan, getroffen. Dabei sagte Choe laut Nachrichtenagentur Xinhua, Nordkorea wolle sich auf seinen wirtschaftlichen Aufbau konzentrieren und "ist bereit, ein friedliches äußeres Umfeld dafür zu schaffen".

Lage bleibt angespannt

Die Beziehungen zwischen den beiden traditionell verbündeten Ländern hatten sich besonders nach dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar spürbar abgekühlt. Zuletzt hatte die Bank of China ihre Zusammenarbeit mit der nordkoreanischen Außenhandelsbank eingestellt und damit wichtige Geldflüsse nach Nordkorea abgeschnitten. Die große Staatsbank war damit den UN-Sanktionen gefolgt, die nach dem Atomwaffentest verhängt worden waren.

Die Lage in der Region - und insbesondere auf der koreanischen Halbinsel - ist seit Monaten angespannt. Das abgeschottete Nordkorea hatte Südkorea und den USA unter anderem mit Atomangriffen gedroht. Zuletzt schien sich die Lage jedoch leicht zu entspannen. Nach US-Angaben zog Nordkorea in Position gebrachte Mittelstreckenraketen wieder ab. China ist traditionell ein wichtiger Verbündeter Nordkoreas.

GD/wa (dpa, afp, rtre)

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