Leonardo DiCaprio unter deutschen Oscar-Fans Favorit
18. Februar 2016
Die Deutschen mögen Leonardo DiCaprio. Einer YouGov-Umfrage zufolge, will die Mehrheit der deutschen Oscar-Fans, dass er den Oscar für seine Rolle in "The Revenant" erhält. Sie dürfen weiter hoffen...
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56 Prozent der Befragten deutschen Oscar-Fans gönnen Hollywood-Star Leonardo DiCaprio die begehrte Trophäe. Nominiert ist er als bester Hauptdarsteller in dem Abenteuerdrama "The Revenant - Der Rückkehrer" des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu. Insgesamt hat er von den deutschen Oscar-Fans fünf mal so viele Stimmen erhalten, wie der zweitplatzierte Matt Damon. Er ist für sein Spiel in "Der Marsianer" nominiert und erhielt elf Prozent der Stimmen. Dritter ist mit zehn Prozent Michael Fassbender für seine Rolle in "Steve Jobs". Acht Prozent der Stimmen fielen auf Eddie Redmayne ("The Danish Girl"), drei Prozent erhielt Bryan Cranston ("Trumbo"). Bei den Hauptdarstellerinnen liegt Jennifer Lawrence ("Joy") mit 26 Prozent unter den deutschen Oscar-Fans vorne. Dicht gefolgt von Cate Blanchett ("Carol"), der 22 Prozent der Befragten den Oscar gönnen. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat 1477 Personen im Zeitraum vom 12. bis 16. Februar 2016 repräsentativ befragt.
Zum sechsten Mal für den Oscar nominiert
Ob Leonardo DiCaprios Herkunft bei der Wahl der deutschen Fans eine Rolle spielt, lässt sich nicht klären. Klar aber ist, dass er deutsche Wurzeln hat: DiCaprios Großmutter lebte in Oer-Erkenschwick im Ruhrgebiet. Leonardo DiCaprio hat seit seiner Jugend in zahlreichen Produktionen mitgespielt. Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Filmen zählen "Titanic", "Departed – Unter Feinden" und "Gangs of New York". Ob Leonardo DiCaprio nun erstmals den Oscar in den Händen halten wird, das erfährt die Welt am 28. Februar. Es wäre der erste Oscar für den Schauspieler – obwohl er bereits zum sechsten Mal nominiert ist.
Alejandro González Iñárritu: Großer Erzähler mit filmischen Innovationen
Nachdem seine Spielfilme schon ein paar Oscars abgeräumt haben, bekam Alejandro González Iñárritu nun auch für seinen VR-Flüchtlingsfilm "Carne y Arena" den "Special Award Oscar". Ein Karriere-Rückblick.
Bild: Ugo Dalla Porta
Iñárritu erhält Ehrenoscar
Alejandro González Iñárritu erhielt am 11. November 2017 die von der Oscar-Akademie nur selten verliehene Auszeichnung speziell für seinen Virtual-Reality-Film "Carne y Arena". Der "Special Award Oscar" wird nicht fürs Lebenswerk, sondern für eine filmische Innovation verliehen.
Bild: picture-alliance/AP Photo/C.Pizzello
Eintauchen in andere Welten
In "Carne y Arena" wird der Zuschauer mittels einer Datenbrille in die Lage versetzt, das Schicksal von Flüchtlingen hautnah mitzuerleben. Visuell und akustisch soll ein möglichst realistischer Eindruck vermittelt werden. Das Publikum wird in die oft gefährliche Situation von flüchtenden Menschen hineinversetzt. Iñárritu ist auch in seinem bisherigen Werk für innovative Formen bekannt.
Bild: Ugo Dalla Porta
DiCaprio im Überlebenskampf
2005 hatte Iñárritu seinen bisher letzten Spielfilm in die Kinos gebracht: "The Revenant". Dort streift ein Pelztierjäger im 19. Jahrhundert durch die Weiten Nordamerikas. "The Revenant" ist ein Natur- und Westernepos, in dem sich Leonardo DiCaprio unter anderem im Kampf gegen einen riesigen Grizzly-Bären behaupten muss. Auch das war ein Film, der den Zuschauer magisch in Bann zog.
Bild: picture-alliance/dpa/20th Century Fox
Von New York in die Einsamkeit
In der Natur bewies der Mexikaner Souveränität. "The Revenant" wurde in den unwirtlichen, menschenleeren Wäldern Kanadas und in Südamerika gedreht. Für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung. Ein Jahr zuvor hatte Iñárritu den Film "Birdman" inszeniert, der mit vier Oscars ausgezeichnet wurde und im Gegensatz zu "The Revenant" ein Großstadtfilm war.
Bild: 2015 Twentieth Century Fox
Ein Meister der Regie
Mit nunmehr sechs langen Spielfilmen hat sich der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu nach ganz oben gearbeitet. Er gehört zweifellos zu den bedeutendsten Filmregisseuren der Gegenwart. Schon sein Debüt war eine filmische Sensation.
Bild: picture-alliance/dpa
Debüt mit "Amores Perros"
Iñárritus erster großer Regie-Auftritt in der Welt des Films bescherte ihm gleich einen beachtlichen Triumph. "Amores Perros", sein komplex erzählter Spielfilm über die Härten des Lebens im Moloch Mexiko-City, räumte im Jahr 2000 beim Festival in Cannes zwei wichtige Preise ab und errang danach zahlreiche weitere internationale Auszeichnungen.
Bild: Imago/Entertainment Pictures
Das Gewicht der Seele
Iñárritus zweiter Spielfilm "21 Gramm" bestätigte das künstlerische Kaliber dieses erstklassigen Regisseurs. In dem hochdramatischen Kinofilm spielt Sean Penn einen Patienten nach einer Herz-OP. Der in Erzählsplitter zerfallende Film spielt mit verschiedenen Handlungssträngen. Erst ganz am Ende löst der Regisseur seine Geschichte auf.
Bild: picture alliance/dpa
Hollywoodstars und Experimente
Auch im folgenden Film "Babel" präsentierte Iñárritu keine lineare Handlung, sondern ein vielfach gebrochenes Erzählkonstrukt. Doch so kühn der Regisseur seine Filme erzählt, schafft er es doch, für seine Projekte große Hollywood-Stars zu verpflichten. In "Babel" sind es unter anderem Cate Blanchett und Brad Pitt.
Bild: picture alliance/kpa
Spanische Passionsgeschichte
In seinem nächsten Spielfilm "Biutiful" brachte der Mexikaner einen völlig anderen Tonfall auf die Leinwand. Diesmal erzählt er seine Geschichte relativ konventionell - und siedelt sie in Europa an. Javier Bardem spielt in "Biutiful" einen krebskranken Familienvater in Barcelona zwischen Kleinkriminalität und religiöser Hingabe.
Bild: picture-alliance/dpa
Triumph mit "Birdman"
2015 eroberte Iñárritu dann mit seinem Kinofilm "Birdman" endgültig Hollywood. Die in einer Einstellung gedrehte Satire um einen abgehalfterten Filmstar (Michael Keaton) gewann vier wichtige Oscars. Der vielfach ausgezeichnete Regisseur konnte sich jetzt die nächste Ehrung in Hollywood abholen: den "Special Award Oscar".
Bild: 20th Century Fox/dpa
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Online-Game: Mit Leonardo DiCaprio auf Oscar-Jagd
Bis das Geheimnis um die diesjährigen Oscars gelüftet ist, können sich Fans mit dem Spiel "Leo's Red Carpet Rampage" die Zeit vertreiben und am Bildschirm als Leonardo DiCaprio dem Oscar hinterherhechten. Übrigens: Die Oscar-Statuen wurden in diesem Jahr nicht mehr aus Zinn, sondern wieder aus Bronze gegossen. Dies wurde möglich durch ein neues 3-D-Verfahren. Nach dem Abkühlen wurden die Statuen mit Gold überzogen. Gewicht und Größe blieben identisch. Der Goldjunge ist rund 34 Zentimeter groß und 3,85 Kilogramm schwer. Woher sein Name stammt, ist unklar. Es existieren mehrere Geschichten. Eine geht so: Die Bibliothekarin der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Margaret Herrick, hat einst die Statue gesehen und fühlte sich sofort an ihren Onkel erinnert – und der hieß Oscar.