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Reise

Lesetipps von Reisebloggern

12. Oktober 2016

Reisen ohne Bücher? Geht gar nicht, sagen diese Urlaubsprofis. In unserer Serie gibt täglich ein anderer Blogger Empfehlungen für die Lektüre unterwegs.

Reiseblogger Menorca Chaturvedi
Bild: Menorca Chaturvedi

Name: Menorca Chaturvedi

Alter: 27

Beruf: Wissenschaftlerin

Bloggt seit: 2013

Letzte Reise: Lugano und Tessin, Schweiz

Nächste Reise: Ljubljana, Slowenien 

Blog: Europe Diaries 

 

Deutsche Welle: Welches Buch hat Dir bei der Reisevorbereitung geholfen?  

Menorca Chaturvedi: Ein großartiger Reisebegleiter war für mich Mark Twains "Bummel durch Europa", als ich nach Deutschland kam. Ich bewundere seinen Schreibstil und seinen Sinn für Humor. Der Roman hat mich auf eine virtuelle Reise durch Deutschland, die Schweiz und Italien mitgenommen. So gewann ich einerseits Einblicke in viele Mythen und Legenden, andererseits erfuhr ich viel über die Geschichte und den Lebensstil der Leute vor über 100 Jahren. Besonders interessant war für mich, dass Twain viel Zeit in Heidelberg verbracht hat, bevor er in die Schweiz reiste. Eine schöne Parallele, denn ich war gerade selber in Heidelberg und bereitete mich auf die Schweiz vor.

Welches Buch hast Du mit auf Deine letzte Reise genommen?

Ich habe eine Kopie von Malcolm Gladwells "Überflieger. Warum manche Menschen erfolgreich sind - und andere nicht" in die Hände bekommen und habe sie gerne auf eine meiner letzten Reisen mitgenommen. Gladwell ist ein inspirierender Autor und sein Buch machte mich süchtig - vom Vorwort an. Von Geschichten eines italienischen Dorfs und einer Masseneinwanderung in die USA bis zu Beispielen von professionellen Sportlern und Wissenschaftlern gibt er Einblick in die Faktoren, die Menschen zum Erfolg führen. Das hat mir jede Menge Denkanstöße gegeben.

Welches Buch hat Dir schon einmal den Tag gerettet?

Das war wohl der Roman "Morddeutung" von Jed Rubenfeld. Ich hatte gerade einen Fulltime-Job in einer neuen Stadt begonnen. An einem Feierabend war ich total depremiert. Alles, was ich wollte, war ein bisschen an der frischen Luft sein und meine Gedanken beruhigen. Menschlicher Umgang und ein paar freundliche Worte hätten mein Gemüt sicher aufgehellt, aber ich wollte nicht unbedingt bei meinen Freunden herumzetern, die über das ganze Land und die Welt verteilt waren. Zufällig kam ich beim Herumschlendern an einem Buchladen vorbei, der englische Romane zu verkaufen schien. Es war schon eine Weile her, dass ich einen solchen Laden ausfindig gemacht hatte und meine Freude kannte keine Grenzen! Mein ganzer Kummer löste sich in Luft auf, als ich mich zwischen so vielen Romanen wiederfand. Ich ging nach Hause mit einigen Büchern, unter ihnen dieser besondere Thriller, der auf Sigmund Freud basiert, und einem Paket Gummibären. Ich hatte geglaubt, Glück kann man nicht kaufen, aber an so etwas hatte ich nicht gedacht. Eine unerklärliche Freude war in mir. 

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