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Politik

Letzte IS-Versorgungsroute gekappt

23. November 2016

Die Route vom nordirakischen Mossul nach Syrien ist lebenswichtig für den IS und seine Kämpfer. Schiiten-Milizen und die Peschmerga geben an, die Versorgungszufuhr sei unterbrochen.

Irak Kämpfe um Mossul
Bild: Reuters/M. Salem

Schiitische Milizen haben offenbar die letzte Hochburg des "Islamischen Staates" (IS) im Norden Iraks und das Umland der Stadt Mossul von der Außenwelt abgeschnitten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf Angaben der Schiiten-Milizen. Die bewaffneten Gruppen erklärten, sie hätten in der Nähe der vom IS-kontrollierten Stadt Tal Afar westlich von Mossul die letzte Versorgungsroute der Terrormiliz gekappt. Diese führt vom irakischen Mossul ins Nachbarland Syrien und gilt als lebenswichtig für den IS, weil er über diese Strecke Nachschub und Kämpfer transportiert. Die schiitischen Milizen geben an, sie seien dort mit kurdischen Peschmerga-Kämpfern zusammengetroffen.

Terrormiliz "Islamischer Staat" eingekreist

Auch aus Kreisen der Peschmerga hieß es, die Milizen hätten die Route unterbrochen. Damit wäre der "Islamische Staat" eingekreist: Von Norden, Süden und Osten rücken irakische Regierungstruppen und kurdische Peschmerga auf die letzte Knotenpunkte des IS im Irak vor. Im Nachbarland Syrien kontrolliert die sunnitische Terrormiliz noch immer große Gebiete. Mitte Oktober haben die irakischen Streitkräfte, unterstützt von einer von den USA geführten Luftallianz eine lang erwartete Offensive begonnen, um die irakische Stadt Mossul vom IS zurück zu erobern. Mossul ist die zweitgrößte Stadt des Irak und die einzig Verbliebene unter IS-Kontrolle.

Bewohner aus Mossul und Umgebung sind zu Tausenden auf der FluchtBild: Reuters/T. Al-Sudani

Vor allem Sunniten fliehen aus Angst vor Schiiten-Milizen

Zehntausende Zivilisten sind im Nordirak vor schiitischen Milizen geflohen, die sich am Sturm auf die IS-Hochburg Mossul beteiligen. Rund 3000 Familien hätten die 60 Kilometer westlich von Mossul gelegene Stadt Tal Afar verlassen, sagte der Provinzrats-Abgesandte der Stadt, Nuraldin Kablan, in der kurdischen Hauptstadt Erbil. Die Hälfte von ihnen habe sich auf den Weg Richtung Syrien, die andere in die von Kurden-Milizen gehaltenen Gebiete im Norden gemacht. "Die Menschen haben große Angst vor den schiitischen Kämpfern", sagte Kablan. Die Flüchtlinge sind Sunniten, die in der Provinz Mossul die Mehrheit stellen.

UN-Angaben zufolge wurden bislang 68.000 Menschen registriert, die vor den Kämpfen in von Regierungstruppen kontrollierte Gebiete geflohen sind. Nicht enthalten in der Zahl sind die Menschen, die der IS bei seinem Rückzug verschleppt hat und die 3000 Familien, die aus Tal Afar flohen.

mar/qu (rtr/dpa)

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