1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Letzte mahnende Worte von Schäuble

13. Oktober 2017

Beim Jahrestreffen von IWF und Weltbank in Washington verschabschiedete sich Wolfgang Schäuble aus dem Kreis der internationalen Finanzelite. Die IWF-Chefin lobte den scheidenden Bundesfinanzminister als "Giganten".

USA G20 IMF Pressekonferenz Wolfgang Schäuble
Bild: Imago/photothek/T. Köhler

Die Top-Wirtschaftsmächte sollten den anhaltenden Aufschwung verstärkt für Reformen und Schuldenabbau nutzen, mahnte Wolfgang Schäuble. Gerade jetzt sei dafür eine besonders gute Zeit. Dies sei nicht mehr nur eine deutsche Forderung, sondern auch der Internationale Währungsfonds (IWF) empfehle dies nachhaltig. Die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften und die Priorität von Reformen und nachhaltigem Wachstum seien im Kreis der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) zunehmender Konsens.

Schäuble: Erfolgreiche deutsche Präsidentschaft

Dies wertete Schäuble als Erfolg der in Washington endenden deutschen G20-Präsidentschaft. Der 75-Jährige sprach von einer erfolgreichen Präsidentschaft in nicht einfachen Zeiten. "Wir haben unter schwierigen Umständen den Grundgeist der G20-Zusammenarbeit, nämlich multilaterale Abstimmungen und Lösungen zu erreichen, lebendig gehalten", betonte Schäuble.

Es sei gelungen, zu verhindern, dass es größere Probleme gegeben habe. Die USA unter Präsident Donald Trump hatten mit ihrer Kurswende bei multilateralen Kooperationen,  Freihandel und Klimaschutz heftige Kontroversen unter den G20 ausgelöst.  Deutschland hatte fast ein Jahr lang den G20-Vorsitz und gibt ihn an Argentinien ab.

Warnung vor Abschottung und nationalistischen Alleingängen

Bei seinem letzten Treffen als Finanzminister mit den Amtskollegen und Notenbankchefs der G20 warnte Schäuble noch einmal vor Abschottung und einem nationalistischem Kurs. "Die Welt braucht multilaterale Ansätze zur Lösung der Probleme." Die Regulierung der Finanzmärkte und Banken werde fortgesetzt. Niemand habe mehr die Sorge, dass dieser Prozess abgebrochen werde und die Bemühungen aufgegeben würden. "Das sah vor einem Jahr alles auch noch sehr viel kritischer aus", sagte Schäuble auch mit Blick auf die USA.

"Freund Wolfgang": IWF-Chefin Christine Lagarde und Wolfgang SchäubleBild: picture-alliance/dpa/C. Sabrowsky

IWF-Chefin Lagarde: Schäuble - Fels und Gigant

Großes Lob zum Abschied gab es schon am Vortag von IWF-Chefin Christine Lagarde: Schäuble sei "ein Fels" gewesen, "ein Gigant - unglaublich solide", ließ IWF-Chefin Christine Lagarde die Presse überschwänglich wissen. Sie sei traurig, dass "Freund Wolfgang" gehe.

Schäuble war der dienstälteste G20-Finanzminister bei dem Treffen in Washington. Der CDU-Politiker stand acht Jahre lang an der Spitze des  Finanzministeriums und soll am 24. Oktober zum neuen Bundestags-Präsidenten gewählt werden. Seinen G20-Kollegen gegenüber habe er deutlich gemacht, dass die künftige Koalition in Berlin eine "stabile, pro-europäische Regierung" sein werde, sagte er.

ww/sti (dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen