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Politik

Letzte Rettung "Ocean Viking"

5. Juli 2021

Binnen weniger Tage nimmt das Seenotrettungsschiff "Ocean Viking" mehr als 500 Migranten an Bord. Doch das Mittelmeer bleibt eine tödliche Fluchtroute.

Mittelmeer I «Ocean Viking» rettet Migranten
Bild: Flavio Gasperini/SOS Mediterranee/picture alliance

Die Helfer der privaten Organisation SOS Mediterranee haben in mehreren Einsätzen Dutzende Migranten im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. Rund 70 Menschen seien von einem überfüllten Holzboot in maltesischen Gewässern in Sicherheit gebracht worden, gaben die Retter bekannt. Das Flüchtlingsboot habe Libyen drei Tage zuvor verlassen. Vier Menschen brachte die Crew der "Ocean Viking" demnach mit einer Krankentrage an Bord, weil sie zu erschöpft waren.

Zuvor hatte SOS Mediterranee bei weiteren Einsätzen rund 90 Menschen aufgenommen. Bei ihrer vierten Aktion gingen knapp 70 Menschen an Bord der "Ocean Viking". Darunter waren nach Angaben der Organisation 20 unbegleitete Minderjährige. Davor rettete die Crew 21 Menschen. Auch in der Nacht zum Montag ging die Rettungsaktion weiter. 369 Menschen seien von einem Holzboot geholt worden, so SOS Mediterranee.

Nach jüngsten Angaben der Hilfsorganisation befinden sich auf der "Ocean Viking" jetzt mehr als 500 Gerettete, darunter fast 70 unbegleitete Minderjährige, wie es weiter hieß. Die unter norwegischer Flagge fahrende "Ocean Viking" ist seit wenigen Tagen im zentralen Mittelmeer unterwegs, um Migranten aus Seenot zu retten, die sich von Nordafrika in meist kleinen und oft überfüllten Booten in Richtung EU aufmachen.

Keine andere Hilfe weit und breit

SOS Mediterranee ist derzeit die einzige Hilfsorganisation, die in dem Gebiet operiert. Die übrigen privaten Organisationen sitzen mit ihren Schiffen in italienischen Häfen fest oder bereiten sich gerade auf einen kommenden Einsatz vor.

Am Samstagabend hatte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen berichtet, die libysche Küstenwache habe mehr als 120 Menschen auf dem Mittelmeer aufgenommen und zurück nach Libyen gebracht. Nach einem Bootsunglück vor der Küste Tunesiens galten zudem 43 Migranten als vermisst. Ihr Boot sei bei der versuchten Überfahrt aus Libyen in Richtung Europa gesunken, sagte ein Sprecher des tunesischen Roten Halbmonds. Die Vereinten Nationen verzeichneten in diesem Jahr mehr als 720 Migranten, die im zentralen Mittelmeer ihr Leben verloren.

rb/nob/AR (dpa, KNA)

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