1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Musik

Levina – die Deutsche beim ESC

Hendrik Welling | Andreas Brenner | Silke Wünsch
12. Mai 2017

Levina ist die deutsche Kandidatin beim Eurovision Song Contest – und optimistisch, dass es diesmal "12 points" geben könnte.

Levina vor Stadtkulisse Kiew (Foto: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte)
Levina: Entspannt in KiewBild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Der ESC-Countdown läuft: mit Levina in Kiew

04:09

This browser does not support the video element.

Lässig durchstreift sie die ukrainische Hauptstadt, geht erst mal auf Stadtrundfahrt. Levina Lueen, 25, Sängerin und Studentin. Heute vor allem: Deutschlands Kandidatin für den ESC. Alle Hoffnung der Fans, Deutschland möge nach den vergangenen Jahren voller Niederlagen endlich wieder gut abschneiden, ruhen auf ihr. "Es nützt ja nichts beim ESC mitzumachen und die ganze Zeit zu denken: Oh Gott, das wird nichts", meint die Sängerin im DW-Interview. "Dann hätte man ja gar keine schöne Erfahrung. Ich gehe immer sehr positiv an Dinge ran. Ich gehe wirklich davon aus, dass wir dieses Jahr einen super Song haben. Ich freue mich richtig darauf. Und dann wird man ja sehen, wie es am Samstag alles läuft."

Geboren ist Levina in Bonn, aufgewachsen in Chemnitz. Sie studiert in England und wohnt sowohl in London als auch in Berlin. Eigentlich. Zurzeit verbringt sie viel Zeit in Hotelzimmern. Denn seit dem 9. Februar, dem Tag ihres Sieges beim deutschen Vorentscheid zum Eurovosion Song Contest hat sich ihr Leben komplett verändert. Es ist rasend schnell geworden.

Levina gibt ein Interview nach dem anderen, hat Fernsehauftritte, reist auf der ESC-Promo-Tour durch ganz Europa, um sich den ESC-Fans vorzustellen: Sie tritt in London auf, in Amsterdam, Budapest und Tel Aviv. Sie reist nach Georgien, Armenien, Mazedonien und Albanien. In Skopje singt sie zusammen mit der mazedonischen Kandidatin Jana bei einer Jamsession mit. In Armenien tanzt sie mit Sängerin Artsvik Volkstänze und singt auf Instagram ein armenisches Volkslied. In Israel macht sie sich über Nenas "99 Luftballons" her. Zwischendurch: hartes Training und Vorbereitung für die Show in Kiew.

Sie liebt die Bühne. Levina bei den Proben ihres ESC-Songs "Perfect Life".Bild: picture-alliance/dpa/Lehtikuva/J. Nukari

Entspannt und diszipliniert

Eigentlich klingt das alles nach Stress pur. Aber für Levina trifft das nicht zu. Was jetzt passiere, sei die Erfüllung ihres Traums, egal wie anstrengend das sei, erzählt sie. "Als ich noch als Barista in einem Café gearbeitet habe, war es auch anstrengend, allerdings war das überhaupt nicht das, was ich machen wollte. Aber jetzt bin ich genau da, wo ich hin wollte." Geholfen haben ihr dabei ihre schier unendlich erscheinende Ausdauer, ihre Disziplin - und ihre Familie, die ihr schon als junges Mädchen den Rücken gestärkt und ihren unbedingten Willen, Musik zu machen, unterstützt hat. Mit neun Jahren nahm sie ihre ersten Gesangsstunden, schnell sang sie in Kindermusicals und mit zwölf Jahren schrieb sie ihren ersten eigenen Song. Und damit war schon früh klar: Ohne Musik würde ihr Leben nicht funktionieren. Heute sagt Levina: "Wenn ich nicht Musik machen dürfte, würde ich auch nicht glücklich werden.

Ende April ist ihr erstes Album "Unexpected" erschienen. "Das Extra-I-Tüpfelchen zum Sieg beim ESC-Vorentscheid!", freut sich Levina - denn ein Album war damals im Februar noch gar nicht geplant. Und dann ging auf einmal alles sehr schnell: Zwischen Promo-Terminen ins Studio und hopp - sind zwölf Songs entstanden, die Levina selbst als "Soulful Pop" bezeichnet.

Die meisten wurden ihr auf den Leib geschrieben, vier davon sind von ihr. Popmusik in verschiedenen Stilrichtungen, von der Ballade zur Uptempo-Nummer, ein bisschen Tanzbares und ein hübscher Akustik-Song. In ihren Texten will Levina Positives vermitteln: "Man soll an sich selbst glauben, sich nicht unterkriegen lassen und in allem, was passiert, das Positive suchen." Levina hofft, dass die Menschen Spaß an ihrer Musik haben und sich durch die Texte inspirieren lassen. "Es geht um Freude und Liebe".

Sängerin und Moderatorin: Seit April präsentiert Levina das DW-Musikmagazin PopXport.Bild: DW/A. Wißkirchen

"Ein großes Ding"

Freude, das sieht man ihr an, hat Levina an allem, was sie tut. Dazu zählt nicht nur das Singen. Seit Ende April moderiert sie auch das DW-Musikmagazin PopXport. Immer entspannt und diszipliniert, seit der ersten Sendung. Levina bewegt sich stets elegant durch die sie umgebende Hektik. Dies bleibt auch in Kiew so, trotz der Präsenz von Militär und Polizei vor der Konzerthalle. "Ich finde auch, man muss sich bewusst darüber sein, dass die Ukraine in einer schwierigen Situation ist, und dass es hier auch politische Konflikte gibt", sagt sie im DW-Interview. "Aber ich finde, dass die Stimmung trotzdem positiv wirkt."

Die Bühne wird Levina am Samstag vor schwarz-weißem Bühnenbild betreten. "Ich fühle mich sehr wohl auf der Bühne. Wenn man reinkommt und da steht, dann denkt man sich: Wow - das ist schon ein großes Ding!"

 

Sie können die Sendung bei uns zu den angegebenen Zeiten auf den Kanälen DW (Deutsch) und DW (Deutsch+)  im Livestream verfolgen: Live TV

 

Sendezeiten: 
 

DW (Deutsch)

SA 13.05.2017 – 19:00 - 23:00 UTC

Neu-Delhi UTC +5,5 | Bangkok UTC +7 | Hongkong UTC +8

 

DW (Deutsch+)

SA 13.05.2017 – 19:00 - 23:00 UTC

Vancouver UTC -7 | New York UTC -4 | Sao Paulo UTC -3


Die Zuschauer haben außerdem die Gelegenheit, für ihren Favoriten zu voten. Die Telefonnummern für jedes Land und jeden Kandidaten finden sich hier.

Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online
Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen