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Politik

LGBTQ-Aktivist tot in Kenia aufgefunden

6. Januar 2023

Der kenianische Modedesigner und Aktivist für Homosexuellenrechte, Edwin Chiloba, ist tot. Sein Körper sei in einer Metallbox am Straßenrand in der Nähe der Stadt Eldorent gefunden worden, so Medienberichte.

Kenianische Mitglieder und Unterstützer der LGBT-Community tragen Masken, um ihre Anonymität zu wahren
Kenianische Mitglieder und Unterstützer der LGBT-Community tragen Masken, um ihre Anonymität zu wahrenBild: Ben Curtis/AP Photo/picture alliance

Nach Medienberichten wurde die Leiche des 25-jährigen Modedesigners und Models am Mittwoch etwa 40 Kilometer entfernt von der Stadt Eldoret im Westen des Landes in einem Metallkoffer am Straßenrand gefunden. Eine Polizeisprecherin sagte der Zeitung "The Star", dass das Motiv für die Tat noch nicht bekannt sei.

Inzwischen wurde ein Verdächtiger festgenommen. Spuren deuteten auf weitere mögliche Beteiligte hin, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörden. Ersten Ermittlungen zufolge handele es sich bei dem Verdächtigen um einen langjährigen Freund des Opfers, erklärte Ermittlungschef Peter Kimulwo.

Bis zu 14 Jahre Haft für gleichgeschlechtlichen Sex

LGBTQ-Menschen leben gefährlich in dem mehrheitlich konservativen christlichen Land. Homosexualität ist in Kenia strafbar: Gleichgeschlechtlicher Sex kann teilweise sogar mit Haftstrafen von bis zu 14 Jahren bestraft werden. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. Unter dem Hashtag #JusticeForEdwinChiloba äußerten die Menschen Trauer und Entsetzen.

"Es ist wirklich beunruhigend, dass wir weiter eine Eskalation der Gewalt gegen LGBTQ-Kenianer mitansehen", erklärte die kenianische Menschenrechtskommission. "Jeden Tag werden die Menschenrechte von LGBTQ-Personen verletzt, mit geringen Folgen für die Täter." Die Organisation forderte die Behörden zu zügigen Untersuchungen und Strafverfolgung der Täter auf. Im vergangenen April war schon ein anderer LGBTQ-Aktivist ermordet worden.

"Wir wollen wissen, was Edwin passiert ist"

Im Westen des Landes, wo Chiloba lebte, erklärte das Kenya LGBTQ Feminist Forum, der Designer habe Mode als einen Weg genutzt, "Geschlecht zu dekonstruieren und für die Rechte marginalisierter Gruppen einzustehen". "Wir als Gemeinschaft von Kenianern wollen wissen, was Edwin passiert ist, warum er ermordet wurde und wer seinen Körper am Tatort zurückließ", sagte Becky Mududa von der Organisation.

kle/nob/qu (afp, epd)

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