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Gesellschaft

Rassismusvorwürfe gegen Liam Neeson

6. Februar 2019

Mit einem Interview, in dem er Mordgelüste gegenüber einem Schwarzen geäußert hat, bringt sich der Schauspieler Liam Neeson in Schwierigkeiten. So wurde ein Empfang zu einem Filmstart mit dem Nordiren abgesagt.

USA Schauspieler Liam Neeson in New York
Bild: AFP/A. Weiss

Kurz vor der Premiere des neuen Neeson-Films "Cold Pursuit" am Dienstagabend in New York ist der geplante Empfang für das Filmteam auf dem roten Teppich abgesagt worden. Gewöhnlich gibt es dabei Gelegenheit für Presse und Schaulustige, Fotos und Interviews zu machen. Der Action-Film werde in dem Kino am New Yorker Lincoln Square aber gezeigt, berichteten US-Medien.

Neeson war am Montag durch ein Interview der britischen Zeitung "The Independent" in die Schlagzeilen geraten. Darin offenbarte er früher gehegte Rachegelüste, nachdem ihm eine Freundin erzählt habe, sie sei von einem Schwarzen vergewaltigt worden.

"Es war furchtbar"

Neeson hatte geschildert, wie er damals tagelang mit einem Totschläger durch die Straßen gezogen sei, in der Hoffnung, mit einem Schwarzen in einen Streit geraten und ihn töten zu können. "Es war furchtbar, furchtbar, wenn ich daran zurückdenke, dass ich das getan habe. Und ich habe es nie zugegeben."

Am Dienstag wies Neeson Vorwürfe zurück, er habe vor fast 40 Jahren rassistisches Verhalten gezeigt. "Ich bin kein Rassist", sagte der 66-Jährige im US-Frühstücksfernsehen "Good Morning America" des Senders ABC. Er habe sich damals Hilfe gesucht, habe mit einem katholischen Priester gesprochen. Über sein Verhalten sagte er: "Es schockte mich und es verletzte mich."

Manche Nutzer der sozialen Netzwerke hatten Neeson Rassismus vorgeworfen, andere verwiesen darauf, dass er sich für sein früheres Verhalten bereits in dem ursprünglichen Interview entschuldigt habe.

Rückendeckung von Ex-Fußball-Profi Barnes

Dagegen verteidigte der ehemalige englische Fußballer John Barnes den Star aus "Schindlers Liste". Neeson habe eine Medaille für seine Ehrlichkeit verdient, sagte der aus Jamaika stammende Sportler "Sky News". Er habe nur so reagiert, weil es ihm die Gesellschaft so beigebracht habe, sagte der Ex-Spieler des FC Liverpool, der selbst während seiner Karriere unter Rassismus zu leiden hatte.

cgn/rb (afp, dpa)

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