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Libertärer Populist Milei gewinnt Vorwahlen in Argentinien

14. August 2023

Der rechtsliberale Ökonom Javier Milei hat bei den Vorwahlen in Argentinien für eine Überraschung gesorgt. Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen lag er vor den beiden großen politischen Parteien.

Javier Milei umarmt Unterstützer seiner Kampagne
Javier Milei (Mitte) greift mit seiner Partei La Libertad Avanza nach der Präsidentschaft in Argentinien Bild: REUTERS

Drei Kandidaten gehen in das Rennen um die Präsidentschaft in Argentinien am 22. Oktober: Bei der Wahl treten der ultraliberale Wirtschaftsexperte Javier Milei, die ehemalige Sicherheitsministerin Patricia Bullrich und der amtierende Wirtschaftsminister Sergio Massa gegeneinander an. Die drei Kandidaten wurden bei den Vorwahlen an diesem Sonntag ermittelt, bei denen die mehr als 35 Millionen Wahlberechtigten über sie entscheiden konnten.

Milei präsentiert sich als Anti-System-Kandidat

Die Vorwahl ist eine argentinische Besonderheit und ein wichtiger Stimmungstest für die Präsidentschaftswahl, bei welcher der Nachfolger oder die Nachfolgerin des scheidenden Präsidenten Alberto Fernández gewählt wird. Nach Angaben der Behörden schnitt Milei bei der Vorabstimmung mit mehr als 32 Prozent am besten ab, gefolgt von Bullrich (mehr als 27 Prozent) und Massa (25 Prozent).

Argentinien: Abschied vom Agrarstaat

02:59

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Der 52-jährige Milei, der sich als Anti-System-Kandidat präsentiert und mit einer "parasitären Politiker-Kaste" in Argentinien aufräumen will, sorgte mit seinem guten Ergebnis für die größte Überraschung. Er will unter anderem die Zentralbank abschaffen und den US-Dollar als Währung einführen, außerdem öffentliche Ausgaben kürzen und das Bildungs- und Gesundheitssystem privatisieren. Ihm wird eine ideologische Nähe zum früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro und Ex-US-Präsident Donald Trump nachgesagt.

Argentinien befindet sich in schwerer Wirtschaftskrise

Die 67-jährige Bullrich ließ im rechten Oppositionslager ihren Rivalen, den Bürgermeister von Buenos Aires, Horacio Larretta, hinter sich. Der 51-jährige Wirtschaftsminister Massa tritt erwartungsgemäß für das Mitte-links-gerichtete Regierungslager an.

Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. In der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas liegt die Inflationsrate bei 115 Prozent. Das Land hat hohe Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF), rund 40 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze.

pg/fab (dpa, afp, rtr)

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