Libyen blickt am Jahrestag nach vorne
17. Februar 2012Mit Feiern und Kundgebungen haben die Libyer im ganzen Land den Beginns der Revolution begangen. Dabei stand das Gedenken an die im Krieg gegen die Truppen des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi gefallenen Kämpfer im Vordergrund. Vertreter von Regierung und Nationalem Übergansgsrat forderten ihre Landsleute auf, nach vorne zu blicken und sich am Aufbau des neuen Staates zu beteiligen.
In New York sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon: "Alle Libyer müssen im Geiste der Aussöhnung zueinander finden." Zugleich forderte er angesichts der berichte über Misshandlungen und Tötungen von Anhängern Gaddafis nachdrücklich die Einhaltung der Menschenrechte. Ein Sprecher von US-Präsident Barack Obama erklärte: "Die Revolutionöre, die für die Freiheit gekämpft haben, sind nun dafür verantwortlich, diese Freiheit zu schützen."
Libyen bleibt weiterhin unsicher
Die Feierlichkeiten fanden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die libyschen Behörden waren im Vorfeld vor möglichen Anschlägen von Gaddafi-Anhängern gewarnt worden. Der staatlichen Nachrichtenagentur Lana sagte der Vorsitzende des Nationalen Übergangsrats, Mustafa Abdual, die Strukturen des alten Staates seien schwach und die Behörden von Korruption durchsetzt . In der Oasenstadt Al-Kufra kam es nach Angaben von Augenzeugen zu Gefechten zwischen den Revolutionsbrigaden und den Anhängern des alten Regimes. 25 Verletzte seien zur Behandlung nach Bengasi gebracht worden.
Wie alles begann
In zahlreichen Städten wurde dennoch mit spontanen Feuerwerken und Hupkonzerten der Beginn der Proteste gegen das 42 Jahre andauernde Regime Gaddafi vor einem Jahr gefeiert. Aufgebrochen waren die Rebellen den östlichen Städten Bengasi und Al-Baidha. Die Hauptstadt Tripolis übernahmen sie im Ausgust, auch mit Unterstützung durch Luftangriffe der Nato. Gaddafi wurde im Oktober in seiner Heimatstadt Sirte getötet.
gmf/gco/ml (dpa/afp/rtr)