Licht aus für den Klimaschutz
26. März 2011Weltweit haben am Samstag (26.03.2011) Millionen Menschen mit 60 Minuten Dunkelheit wieder ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Den Auftakt machte das weltberühmte Opernhaus in Sydney, es lag ab Punkt 20:30 Uhr Ortszeit im Dunkeln. Außer in australischen Städten wurden auch in Neuseeland, im Inselstaat Fidschi und in anderen Pazifik-Gebieten vielerorts die Lichter abgeschaltet. Anschließend breitete sich die Aktion weiter Richtung Westen aus - über Asien über Europa und Afrika bis nach Amerika.
63 Städte und Gemeinden in Deutschland dabei
Nach Angaben der Organisatoren der weltweiten "Earth Hour"-Aktion machen dieses Jahr tausende Städte, Organisationen und Bürgerinitiativen aus 134 Ländern mit. Jeweils um 20:30 Uhr Ortszeit hieß es bei der "Stunde für den Planeten": Licht aus! Die Veranstalter wollten mit der Aktion ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. Damit soll Druck auf Regierungen gemacht werden, konkrete Schritte zum Schutz des Weltklimas voranzutreiben.
Es war die fünfte Earth Hour, seit sie 2007 von der Umweltorganisation WWF und anderen Initiatoren ins Leben gerufen wurde. Deutschland meldete für dieses Jahr laut WWF mit mindestens 63 Städten und Gemeinden einen neuen Teilnehmerrekord. Mit dabei waren auch viele große Städte - etwa Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, München und Leipzig. Das Brandenburger Tor in der Hauptstadt lag ebenso im Dunkeln wie der Kölner Dom, Schloss Neuschwanstein und die Münchner Frauenkirche.
Unterstützung - aber auch Kritik
Auch an berühmten Wahrzeich überall auf der Welt lautete das Motto: Licht aus - Spot ebenfall. Am Pariser Eiffel-Turm, der Akropolis in Athen und der Christus-Statue in Rio de Janeiro genau so wie am New Yorker Empire State Building. Unterstützung bekamen die Klimaschützer von höchster Stelle. So motivierte etwa UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Mitmachen: "Nutzt die 60 Minuten Dunkelheit, um die Welt zu erleuchten", hieß es in seiner Grußbotschaft. Und WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes erklärte: "Der Umstieg auf Ökostrom ist eine der effizientesten Maßnahmen, die jeder zum Schutz des Klimas ergreifen kann."
Die Earth Hour entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Riesenerfolg. Aber es gibt auch kritische Stimmen. "Das Klima lässt sich nicht mit dem Lichtschalter retten", meint etwa die Tierschutzorganisation PETA. Wer das Klima retten wolle, solle auf Fleisch verzichten. Überall würden Wälder abgeholzt, um Weideflächen anzulegen und Futtermittel zu pflanzen. So stecke in einem Kilogramm Rindfleisch so viel CO2 wie im 20-tägigen Betrieb einer 100-Watt-Glühbirne.
Autorin: Pia Gram (dpa, afp)
Redaktion: Rainer Esser/Frank Wörner