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Glaube

Liebe zählt, nicht Besitz - mahnt der Papst

24. Dezember 2018

Papst Franziskus hat an Heiligabend Maßlosigkeit und die Ungleichheiten auf der Welt beklagt. "Der Mensch ist gierig und unersättlich geworden", sagte das Katholikenoberhaupt bei der Christmette im Petersdom in Rom.

Vatikan Papst kritisiert in Christmette menschliche Gier und Konsum
Bild: Reuters/M. Rossi

"Eine unersättliche Gier durchzieht die Menschheitsgeschichte, bis hin zu den Paradoxien von heute, dass einige wenige üppig schlemmen und so viele kein Brot zum Leben haben" kritisierte Franziskus. Dagegen eröffne das Kind von Bethlehem "ein neues Lebensmodell: nicht verschlingen und hamstern, sondern teilen und geben", sagte das Kirchenoberhaupt.

Gott in einer Futterkrippe

Der Ortsname Bethlehem bedeute "Haus des Brotes". Dort sei "Gott in einer Futterkrippe geboren" worden, um sich den Menschen mitzuteilen und ihnen quasi zur Nahrung zu geben. Damit durchbreche Weihnachten "die Spirale von Gier und Maßlosigkeit", so der Papst.

An der Krippe werde deutlich, "dass das, was das Leben nährt, nicht der Besitz, sondern die Liebe ist; nicht Gier, sondern Nächstenliebe; nicht der Überfluss, den man zur Schau stellt, sondern die Einfachheit, die man bewahrt". So sollten die Menschen sich zu Weihnachten fragen, ob sie tatsächlich "so viele Dinge und komplizierte Rezepte zum Leben" brauchen würden.

Im Dienst der Schwachen

Papst Franziskus ist für seinen Einsatz für Arme und Ausgegrenzte in der Gesellschaft bekannt. Immer wieder lädt er Obdachlose oder Flüchtlinge in den Vatikan ein oder trifft Häftlinge.

Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt nahmen an der Christmette teilBild: Reuters/M. Rossi

Die Christmette feierte der 82-Jährige mit rund 10.000 Gläubigen, zahlreichen Kardinälen und Bischöfen. Am ersten Weihnachtstag (Dienstag) wird er von der Loggia des Petersdomes eine Weihnachtsansprache halten und den traditionellen Segen "Urbi et orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis) spenden. 

Franziskus leitet die Weihnachtsfeierlichkeiten in diesem Jahr zum sechsten Mal. Als Oberhaupt der Katholischen Kirche vertritt er weltweit rund 1,3 Milliarden Gläubige.

haz/se (dpa, kna,afp)

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