Limburger Bistum vor Neubeginn
27. März 2014Anzeige
Nach dem Rücktritt von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst muss sich nicht nur das seit Monaten angeschlagene Limburger Bistum neu ordnen, sondern die gesamte katholische Kirche in Deutschland Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat mehr Transparenz bei den kirchlichen Finanzen angemahnt. Alois Glück sagte der "Berliner Zeitung", es sei wichtig, "dass in der katholischen Kirche in Deutschland die notwendigen Konsequenzen gezogen werden im Hinblick auf die Transparenz der Finanzen und eine entsprechende Beteiligung der Gremien."
Zu dem Rücktritt Tebartz-van Elsts sagte Glück: "Das ist eine gute Entscheidung für die katholische Kirche in Deutschland und das Bistum." Damit sei der Weg frei "für einen Neuanfang und um wieder zur notwendigen Gemeinsamkeit zu finden". Papst Franziskus hatte am Mittwoch das Rücktrittsgesuch des seit Oktober suspendierten Bischofs angenommen. Zur Begründung hieß es, die Diözese sei in einer Situation, "die eine fruchtbare Ausübung" des bischöflichen Amtes verhindere.
Eine kircheninterne Prüfung der Baukosten für einen neuen Bischofssitz zeigte schwere Fehler auf. Der Bischof war demnach offenbar frühzeitig über die Kostenexplosion informiert. Zudem sei in "zahlreichen Fällen" das geltende Recht nicht beachtet worden. Außerdem habe der Bischof persönlich zahlreiche der kostspieligen Änderungen angeordnet, die letztlich die Kosten auf 31,5 Millionen Euro trieben. Bei Baubeginn war von rund fünf Millionen Euro die Rede gewesen.
Zu dem Rücktritt Tebartz-van Elsts sagte Glück: "Das ist eine gute Entscheidung für die katholische Kirche in Deutschland und das Bistum." Damit sei der Weg frei "für einen Neuanfang und um wieder zur notwendigen Gemeinsamkeit zu finden". Papst Franziskus hatte am Mittwoch das Rücktrittsgesuch des seit Oktober suspendierten Bischofs angenommen. Zur Begründung hieß es, die Diözese sei in einer Situation, "die eine fruchtbare Ausübung" des bischöflichen Amtes verhindere.
Eine kircheninterne Prüfung der Baukosten für einen neuen Bischofssitz zeigte schwere Fehler auf. Der Bischof war demnach offenbar frühzeitig über die Kostenexplosion informiert. Zudem sei in "zahlreichen Fällen" das geltende Recht nicht beachtet worden. Außerdem habe der Bischof persönlich zahlreiche der kostspieligen Änderungen angeordnet, die letztlich die Kosten auf 31,5 Millionen Euro trieben. Bei Baubeginn war von rund fünf Millionen Euro die Rede gewesen.
Den Skandal um den Limburger Bischofssitz hatte im August 2013 ein Protestbrief von Frankfurter Katholiken an ihren Oberhirten eingeläutet.
Bischof weist Vorwürfe teilweise zurück
Der zum Amtsverzicht gedrängte frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat den Vorwürfen in seinem Bistum unterdessen widersprochen. Teile des Berichts zu den ausgeuferten Baukosten für den Bischofssitz seien nicht wahr, heißt es in einer am Mittwochabend veröffentlichten Stellungnahme des Bischofs. Darin schiebt der 54-Jährige einen wesentlichen Teil der Verantwortung für die Kostenexplosion seinem Generalvikar Franz Kasper zu. Er selbst sei weder Finanz- noch Baufachmann.
Wer übernimmt Limburger Bistum?
Bischof weist Vorwürfe teilweise zurück
Der zum Amtsverzicht gedrängte frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat den Vorwürfen in seinem Bistum unterdessen widersprochen. Teile des Berichts zu den ausgeuferten Baukosten für den Bischofssitz seien nicht wahr, heißt es in einer am Mittwochabend veröffentlichten Stellungnahme des Bischofs. Darin schiebt der 54-Jährige einen wesentlichen Teil der Verantwortung für die Kostenexplosion seinem Generalvikar Franz Kasper zu. Er selbst sei weder Finanz- noch Baufachmann.
Wer übernimmt Limburger Bistum?
Wegen der großen Personalprobleme in der katholischen Kirche rechnet Kirchenrechtler Thomas Schüller mit einer Neubesetzung nicht vor dem kommenden Jahr. "Der Pool für geeignete Kandidaten ist sehr klein geworden", sagte Schüller. Bis dahin soll der neue Apostolische Administrator im Bistum Limburg, der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe, für Ruhe in der Diözese sorgen und verlorenes Vertrauen in die Kirche zurückgewinnen.
Sowohl Grothe als auch der bisherige Vertreter des Bischofs, Generalvikar Wolfgang Rösch, versprachen Offenheit und Transparenz in der sogenannten Sedisvakanz - also der Zeit, in der der Bischofsstuhl in der Diözese nicht besetzt ist. Nach Ansicht Röschs geht das Bistum gestärkt aus der monatelangen Krise hervor: "Wir haben eine neue Offenheit und ein neues Aufeinanderzugehen erlebt."
nis/cw (dpa, afp)
Anzeige