1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Linke Demokratin Warren bewirbt sich

10. Februar 2019

Elizabeth Warren zieht gegen die Reichen und Mächtigen zu Felde. Jetzt will sie Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten werden. Amtsinhaber Donald Trump hat nur Hohn und Spott für die Senatorin übrig.

USA Santorin Elizabeth Warren gibt Präsidentschaftskandidatur bekannt
Bild: Getty Images/AFP/J. Prezioso

Mit einer Kampfansage an die Privilegierten in der US-amerikanischen Gesellschaft will die linke Senatorin Elizabeth Warren bei der Wahl im kommenden Jahr gegen Präsident Donald Trump antreten. "Das ist der Kampf unseres Lebens", sagte die 69-Jährige, als sie in Lawrence im Bundesstaat Massachusetts vor jubelnden Anhängern ihre Bewerbung offiziell verkündete (Artikelbild).

Dieser Kampf richte sich gegen ein "System, das die Reichen und Mächtigen stärkt und alle anderen mit Dreck bewirft. "Millionen von Familien können kaum atmen", kritisierte Warren die gegenwärtigen Lebensumstände in den USA. Nötig sei daher ein "großer struktureller Wandel".

Warren ist eine scharfe Kritikerin Trumps, dessen Regierung sie als "die korrupteste seit Menschengedenken" bezeichnete. Sie ist die vierte Frau, die sich bislang um die Nominierung der Demokraten bewirbt, ein Rekord. Die Vorwahlen der Partei beginnen in etwa einem Jahr. 

"Es ist Zeit, sich zu wehren!"

Die prominente Senatorin fordert unter anderem eine Sondersteuer für die reichsten 75.000 Familien in den USA, um beispielsweise die Mittelschicht zu entlasten und den Klimaschutz zu fördern. "Die Reichen und Mächtigen scheinen die Regeln zu brechen und keinen Preis dafür zu bezahlen", sagte sie vor ihren Anhängern. "Wenn ich darüber rede, dann schreien einige reiche Typen: Klassenkampf! Lassen Sie mich Ihnen etwas erzählen: Dieselben reichen Typen kämpfen seit Jahrzehnten einen Klassenkampf gegen hart arbeitende Menschen. Ich sage: Es ist an der Zeit, sich zu wehren!"

Warren hatte eine Kontroverse ausgelöst, weil sie sich in der Vergangenheit als amerikanische Ureinwohnerin bezeichnet hat. Präsident Trump verspottete sie am Samstag zum wiederholten Mal als "Pocahontas", eine berühmte Ureinwohnerin aus dem 17. Jahrhundert. Im Oktober hatte Warren einen DNA-Test vorgelegt, wonach es "überzeugende Beweise" dafür gebe, dass einer ihrer Vorfahren vor sechs bis zehn Generationen ein amerikanischer Ureinwohner war. Das ging allerdings nach hinten los.

Wohl doch keine Ureinwohnerin

Der Stamm der Cherokee nannte den DNA-Test "nutzlos" und sah in ihm keinen Beweis für eine Stammeszugehörigkeit, die ihre Wurzeln in jahrhundertealter Kultur habe. Die "Washington Post" berichtete vor wenigen Tagen unter Berufung auf eine Stammessprecherin, Warren habe sich entschuldigt. Kritiker werfen der Politikerin vor, sich als Ureinwohnerin ausgegeben zu haben, um ihre Karriere zu befördern.

Vor ihrer Wahl zur Senatorin im Jahr 2012 war Warren Jura-Professorin an der Elite-Universität Harvard. Trump unterstellt ihr, Harvard hätte sie nicht eingestellt, wenn sie sich nicht als Angehörige einer Minderheit ausgegeben hätte. In den vergangenen Tagen flammte die Debatte wieder auf: Die "Washington Post" veröffentlichte eine gut 32 Jahre alte Karteikarte der Anwaltskammer von Texas, auf der Warren angegeben habe, sie sei amerikanische Ureinwohnerin.

 

gri/nob (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen