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Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück ist tot

14. Oktober 2023

2020 bekam die US-Lyrikerin Louise Glück den Literaturnobelpreis - und wurde so weltweit bekannt. Sie habe eine "unvergleichliche poetische Stimme", hieß es damals zur Begründung.

Schwarz-Weiß-Foto von Louise Glück
"Eine Stimme voller Humor und beißender Scharfsinnigkeit" - Louise GlückBild: Daniel Ebersole/ Nobel Prize Outreach/AP/picture alliance

Die US-Lyrikerin und Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück wurde 80 Jahre alt. Die Todesursache sei Krebs gewesen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Richard Deming, einen Kollegen von Glück an der Englisch-Fakultät der Elite-Universität Yale.

2020 war Glück mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden – für viele damals überraschend, Experten hatten ihren Namen vorab nicht auf dem Zettel. Die Schwedische Akademie begründete die Auswahl, dass Glück "mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell" mache. Die Stimme von Glück sei "aufrichtig, kompromisslos und signalisiert, dass diese Poetin verstanden werden will. Aber es ist auch eine Stimme voller Humor und beißender Scharfsinnigkeit", hieß es weiter.

"Erst habe ich Panik bekommen, dann dachte ich, dass ich halluziniere", sagte Glück in einer ihrer ersten Reaktionen auf den Preis. "Danach fühlte ich mich unglaublich geehrt."

Vielfach ausgezeichnet

Glück wurde 1943 in New York geboren und wuchs als Tochter eines Unternehmers und einer Hausfrau in Long Island auf. Ihre Großeltern väterlicherseits waren aus Ungarn eingewanderte Juden. Als Kind litt Glück unter Essstörungen, Psychotherapie war lange wichtiger Teil ihres Lebens.

Glück hatte Ende der 60er Jahre mit ihrem lyrischen Werk begonnen. Im Laufe ihrer langen Karriere wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 1993 mit dem Pulitzer-Preis für ihre Gedicht-Sammlung "Wild Iris" (Wilde Iris) und 2014 mit dem National Book Award für "Treue und edle Nacht". Zu den zentralen Themen ihrer Gedichte zählten Kindheit und das Familienleben, die nicht immer harmonischen und manchmal sogar fatalen Beziehungen zwischen Eltern und Geschwistern.

Glück, die zweimal verheiratet war und einen Sohn hatte, lehrte an verschiedenen Universitäten, zuletzt an der Elite-Universität Yale.

fab/ack (dpa, afp)