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Literatur

Prix Goncourt geht an Leïla Slimani

3. November 2016

Der renommierteste französische Literaturpreis geht in diesem Jahr an die Journalistin und Schriftstellerin Leïla Slimani. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Yasmina Reza, sie erhielt den Kritikerpreis Prix Renaudot.

Frankreich 2016 Goncourt-Preisträgerin Leila Slimani
Bild: picture-alliance/AP Photo/F. Mori

Slimani ist erst die vierte Frau in zwei Jahrzehnten, die den begehrten Prix Goncourt erhält. Das gab die aus zehn Schriftstellern bestehende Jury am Donnerstag (3.11.2016) bekannt. Die 35-Jährige französisch-marokkanische Journalistin und Autorin erhält Frankreichs renommierteste Literaturauszeichnung für ihr Buch "Chanson douce", was soviel wie "Sanftes Wiegenlied" bedeutet. Das Werk erzählt die Geschichte einer jungen Mutter, deren beide Kinder von ihrer Babysitterin ermordet werden. Das Drama ist erst der zweite Roman der Autorin. Als Journalistin hat Slimani Artikel für die Zeitschrift "Jeune Afrique" (Junges Afrika) gearbeite, ihr Fokus liegt auf Themen aus Nordafrika.

Der Prix Goncourt ist mit symbolischen 10 Euro dotiert. Die Auszeichnung kurbelt vor allem die Verkaufszahlen an. Sie wird seit 1903 vergeben und soll das beste erzählerische Werk auszeichnen, das im laufenden Jahr in französischer Sprache erschienen ist.

Prix Renaudot geht an Yasmina Reza

Am gleichen Tag und am gleichen Ort der Prix Goncourt-Preisverleihung  wird traditionell auch der Kritikerpreis Prix Renaudot vergeben. Die ebenfalls zehnköpfige Jury setzt sich aus Literaturkritikern zusammen. In diesem Jahr zeichnet sie Yasmina Reza für den Roman: "Babylone" aus.

Yasmina Reza (r.) auf dem Weg zur PreisverleihungBild: picture-alliance/AP Photo/F. Mori

Die 57-Jährige  wurde in Paris geboren und ist dort aufgewachsen. Sie stammt aus einer weitverzweigten jüdischen Familie. Ihr Vater war Iraner, ihre Mutter stammte aus Ungarn. Die studierte Schauspielerin begann ihre künstlerische Laufbahn auf der Bühne. Bekannt wurde sie vor allem als Autorin von Theaterstücken, Romanen, Prosa und Drehbüchern. Das Drehbuch zur Verfilmung ihres Theaterstücks "Der Gott des Gemetzels" (2011) brachte ihr unter anderem den französischen Filmpreis Cèsar ein.

Der Prix Renaudot wird seit 1926 vergeben und ist nach dem Begründer des modernen Journalismus in Frankreich Thèophraste Renaudot (1586–1653) benannt.

kk/suc (dpa, Prix Goncourt)

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